Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seine Prognose zur Schweinefleischproduktion in den Vereinigten Staaten für das laufende Jahr erneut nach unten korrigiert.
In ihrer aktuellen Marktanalyse gehen die Washingtoner Experten davon aus, dass 2014 knapp 10,6 Mio t erzeugt werden; das sind rund 100 000 t weniger als noch zu Jahresbeginn angenommen wurden. Der Vorsprung auf die Vorjahreserzeugung würde sich damit auf 73 500 t oder 0,7 % verringern; im Januar wurde für das laufende Jahr noch mit einem Produktionsplus von 1,7 % gerechnet.
Als wichtigsten Grund für das gebremste Wachstum nennt das Washingtoner Agrarressort die Probleme mit dem Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV). Die für Ferkel oft tödliche Durchfallerkrankung breitet sich in den USA immer weiter aus: Mitte Februar lag die Zahl der wöchentlich neu infizierten Schweinebestände bei rund 300; Arizona meldete im März als insgesamt 27. Bundesstaat das Auftreten der Krankheit.
Den genauen Produktionsausfall durch die PEDV, die mittlerweile auch Mexiko und Kanada erreicht hat, bezifferte das USDA nicht; es wartet noch auf die Daten der Viehbestandserhebung zum 1. März. Klar scheint aber zu sein, dass das knapper werdende Angebot zu immer höheren Schweinepreisen führt.
Gingen die Experten im Januar noch von einem durchschnittlichen Erzeugerpreis für 2014 zwischen 1,32 $ (0,97 Euro) und 1,41 $ (1,03 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht aus, lautet die prognostizierte Spanne mittlerweile 1,43 $ (1,03 Euro) bis 1,52 $ (1,09 Euro). Im vergangenen Jahr hatte das mittlere Preisniveau für Schlachtschweine bei 1,41 $ (1,01 Euro) gelegen, so dass die US-Erzeuger nach heutigem Stand im Jahr 2014 mit einer Erlössteigerung von etwa 5 % rechnen können.
Im Februar überschritten die US-Erzeugerpreise für Schlachtschweine das Niveau des Vorjahresmonats allerdings um rund 13 %. Die höheren Preise könnten jedoch den Verbrauch dämpfen; das USDA erwartete zuletzt mit 21,2 kg/Kopf eine zum Vorjahr kaum veränderte Verzehrsmenge. Der Anstieg des Schweinefleischexports wird vom US-Ministerium verhaltener als zu Jahresbeginn eingeschätzt: Er soll sich auf 2,31 Mio t belaufen; das wären 1,9 % mehr als 2013.