Vor allem in Nord- und Ostdeutschland stockt die Ernte wegen der Regenfälle. Gedroschen wird in Sorge um die Qualität inzwischen auch bei hohen Feuchten. Inzwischen mehren sich die Hinweise auf niedrige Fallzahlen bei Weizen, teils liegen die Werte nach Angaben der AMI unter 100 s. Eine Verwendung als Brotgetreide ist damit bei vielen Partien nicht gegeben, auch wenn einige Mühlen bereits Kompromissbereitschaft bezüglich der Anforderungen an die Fallzahlen signalisieren. Entsprechend geht die Preisschere bei Brot- und Futterweizen inzwischen auseinander. Auf der Erzeugerstufe beträgt die Prämie für Ware des B-Sortiments gegenüber Futterweizen im Schnitt bereits fast 20 EUR/t. Aufgrund der Qualitätsprobleme und der stetigen Nachfrage der Verarbeiter haben sich die Kassamarktpreise wieder zunehmend vom Pariser Terminmarkt abgekoppelt. In Frankreich haben die Hinweise auf gute Qualitäten der Getreideernte bestätigt. In Großbritannien erschweren Regenschauer dagegen die Getreideernte. Am Mittwoch beschloss auch die Regierung der Ukraine wegen einer um ein Fünftel geringer ausfallenden Ernte, seine Getreideexporte bis Juni 2011 um die Hälfte zu reduzieren.
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