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Rabobank erwartet für 2019 höhere Sojapreise

Die Sojabohnenpreise werden volatiler. Davon geht die Rabobank für die kommende Vermarktungssaison aus. Der Grund: Die Utrechter Experten rechnen mit einer Verschärfung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China.

Lesezeit: 3 Minuten

Die niederländischen Fachleute hoben jetzt ihre Prognosen der Sojabohnenpreise im kommenden Kalenderjahr gegenüber ihrem Oktober-Bericht etwas an: Für das erste Quartal 2019 wird aktuell ein durchschnittlicher Bohnenpreis von 292 Euro/t erwartet. Im zweiten Quartal soll sich der Bohnenpreis laut Rabobank auf durchschnittlich 298 Euro/t erhöhen.

Für die zweite Jahreshälfte 2019 wird dann im Mittel wieder eine Verbilligung auf 295 Euro/t vorausgesagt. Der Kurs des betreffenden Novemberfutures 2019 lag zuletzt gut 2 % darüber. Die zumindest bis zur Jahresmitte erwartete Preiserholung wird vor allem mit einer kleineren Bohnenernte der USA im kommenden Jahr begründet.

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Dabei gehen die Banker von einer deutlichen Einschränkung des Sojabohnenanbaus durch die US-Farmer aus, weil die Preise für diese Ölsaat zurzeit kaum die Produktionskosten deckten. Gerechnet wird mit einem Anbauumfang von 33,4 Mio ha, womit die Erntefläche 2018 um 2,9 Mio ha oder 7,9 % unterschritten würde. Im Gegenzug soll der Anbau von Weizen, Mais und Baumwolle ausgedehnt werden.

US-Ölmühlen laufen auf Hochtouren

Außerdem sagen die Utrechter Experten für die US-Sojabohnenernte 2019 einen durchschnittlichen Hektarertrag von 34,3 dt/ha voraus; das wären 1,0 dt/ha oder 2,9 % weniger als das sich abzeichnende Ergebnis in diesem Jahr. Im Hinblick auf den Außenhandel hält es die Rabobank für unwahrscheinlich, dass es China gelingen wird, seinen Import an US-Sojabohnen dauerhaft so stark einzuschränken wie geplant. So sei Peking voraussichtlich gezwungen, seine Einfuhren an dieser Ölsaat im Vermarktungsjahr 2019/20 insgesamt um 5 Mio t auf 94 Mio t auszuweiten, um einer weiteren Verteuerung von Sojaschrot und Schweinefleisch im eigenen Land entgegenzuwirken.

Auch von anderer Seite zeichnet sich aus Sicht der US-Sojafarmer eine Entspannung ab: Laut Rabobank dürften die US-Ölmühlen 2018/19 die Rekordmenge von 58,5 Mio t Bohnen zu Schrot verarbeiten und damit am Rande ihrer Kapazitätsgrenzen arbeiten; das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) schätzte die Sojaschroterzeugung zuletzt auf „nur“ 56,6 Mio t. Als Grund für die von ihnen erwartete Mehrproduktion führen die Banker den steigenden Futtermittelbedarf der Schweine- und Mastgeflügelhalter in den USA an. Diese würden ihre Tierbestände 2018/19 im Vorjahresvergleich nämlich um 4,7 % beziehungsweise 3,3 % aufstocken.

Zudem wird erwartet, dass die US-Exporte an Sojaschrot nur um 1 % zurückgehen werden, weil das argentinische Ausfuhrangebot wegen der kräftigen Nachfrage Chinas nach Bohnen aus dem südamerikanischen Land spürbar geschmälert werden dürfte.

Preisaufschläge für „Samba-Bohnen“

Den US-Sojafarmern und den Exporteuren spielt nach Einschätzung der Rabobank darüber hinaus auch die argentinische Handelspolitik bei Sojaschrot in die Hände: Buenos Aires setzte Mitte August die schrittweise Senkung seiner Ausfuhrabgaben auf Sojaschrot für sechs Monate aus. Die Abgabe wird seither konstant auf dem Niveau von 23,0 % gehalten, anstatt sie - wie zuvor eigentlich geplant - jeden Monat um 0,5 Prozentpunkte zu verringern.

Derweil rechnet die Rabobank für Brasilien - dem größten Sojabohnenexporteur der Welt - mit einer Ausdehnung des Anbaus. Die Utrechter Fachleute begründen dies mit den voraussichtlich stabilen Preisaufschlägen, die China für brasilianische Ware zahlen wird. In der Folge dürften die brasilianischen Sojabohnenproduzenten bei normalen Witterungsbedingungen 2019 im Vergleich zu diesem Jahr rund 1 Mio t mehr ernten und im Folgejahr zusätzlich 2 Mio t. Die brasilianische Sojabohnenerzeugung 2018 wird vom USDA aktuell auf 119,8 Mio t veranschlagt.

Was die Entwicklung des globalen Marktes angeht, rechnet die Rabobank nur mit geringen Änderungen. So würden ihren Prognosen zufolge die weltweit insgesamt vorhandenen Bestände am Ende der Kampagne 2019/20 etwa 31 % des erwarteten Verbrauchs von gut 358 Mio t Bohnen decken. Für 2018/19 errechnen die niederländischen Experten - wie das US-Landwirtschaftsministerium - hier eine Abdeckung von 32 %. AgE

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