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Rabobank erwartet steigende Weizenpreise

Da Qualitätsweizen aus der neuen Ernte weltweit knapp werden dürfte, wird sich die Ware an den internationalen Terminmärkten in den kommenden fünf Monaten im Vergleich zum zweiten Quartal des laufenden Kalenderjahres voraussichtlich verteuern. Das geht zumindest aus der aktuellen Marktanalyse der Rabobank hervor.

Lesezeit: 5 Minuten

Da Qualitätsweizen aus der neuen Ernte weltweit knapp werden dürfte, wird sich die Ware an den internationalen Terminmärkten in den kommenden fünf Monaten im Vergleich zum zweiten Quartal des laufenden Kalenderjahres voraussichtlich verteuern. Das geht zumindest aus der aktuellen Marktanalyse der Rabobank hervor. Im Einzelnen rechnet das Finanzinstitut für das vierte Quartal 2017 bezogen auf die Terminnotierungen in Chicago mit einem mittleren Weizenpreis von 4,90 $/bu (154 Euro/t); das würde gegenüber dem geschätzten Durchschnittswert für April bis Juni 2017 ein Plus von rund 20 % bedeuten.


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Auch die Kurse der Weizenfutures an der Pariser Matif sollen steigen, aber weniger stark als die Kontraktpreise in den USA. So prognostizieren die Utrechter Experten hier ein Plus von etwa 8 % auf 177 Euro/t. Im Einklang mit der Rabobank-Vorhersage bewegt sich der betreffende US-Futureskurs. So wies die Warenterminbörse in Chicago am Mittwoch vergangener Woche (2.8.) gegen 4.50 Uhr Ortszeit für den Weizenfuture mit Fälligkeit im Dezember 2017 einen Preis von 4,91 $/bu (154 Euro/t) aus. Dagegen mussten für den Weizenkontrakt derselben Fälligkeit an der Matif in Paris nur 171 Euro/t angelegt werden. Hier bestünde also noch ein zusätzliches Kurspotential von 6 Euro/t.


Wie die Bank mit Blick auf die Weizenpreisentwicklung im aktuellen Quartal ausführte, soll sich der mittlere Kurs an der Chicagoer Terminbörse zunächst auf 5 $/bu (157 Euro/t) erhöhen. Für das erste Halbjahr 2018 wird sogar ein Anstieg auf bis zu 5,20 $/bu (166 Euro/t) erwartet. Dagegen soll der durchschnittliche Preis im dritten Quartal 2018, also in der nächsten Vermarktungssaison, wieder auf 5 $/bu (157 Euro/t) zurückgehen.


Wenig US-Sommerweizen in gutem Zustand


Die niederländischen Analysten weisen darauf hin, dass die aktuellen Prognosen für die diesjährige US-Ernte an proteinreichem Weizen durchweg recht pessimistisch ausfielen. Als Begründung werde die Trockenheit in wichtigen Anbaugebieten genannt. Sollten diese Voraussagen tatsächlich eintreffen, dann würde dies nach Einschätzung der Bank zu einer knappen Versorgung am Weltmarkt für Qualitätsware führen.


Darauf deutet auch die jüngste amtliche Bonitierung der US-Weizenkulturen hin. So stuften die Experten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) den Sommerweizen am Montag vergangener Woche (31.7.) mit Stand vom 30. Juli auf nur 31 % der Flächen in die Klassen „gut“ bis „hervorragend“ ein. Das bedeutete gegenüber der Vorwoche eine Verringerung um 2 Prozentpunkte; zum Vorjahreszeitpunkt waren es sogar 37 Prozentpunkte mehr gewesen.


Weiterhin hohe Aufschläge für Qualitätsweizen


Laut Rabobank hatten auch die Weizenanbauer in Kanada und Australien wie ihre Kollegen in den USA mit Witterungsproblemen zu kämpfen. Deshalb dürfte sich die Weltmarktnachfrage nach Qualitätsweizen aus der Europäischen Union und den Schwarzmeerländern bald intensivieren. Vor diesem Hintergrund rechnen die holländischen Marktexperten für den Rest des laufenden Jahres mit anhaltend hohen Preisaufschlägen am Kassamarkt für Qualitätsweizen gegenüber weniger proteinhaltiger Ware. Diese Qualitätsprämie dürfte erst schrumpfen, wenn die Ackerbauern als Reaktion auf die attraktiven Erzeugerpreise die Anbaufläche für Sommerweizen zur Ernte 2018 ausdehnten. In diesem Fall könnte mit einem entsprechenden Preisrutsch im ersten Quartal 2018 gerechnet werden.


Unterdessen spiegelt auch die Kursdifferenz zwischen den US-Futures unterschiedlicher Weizenqualitäten die Erwartung einer zunehmenden Verknappung von eiweißhaltigerer Ware wider. So liegt der Spread zwischen dem Dezemberkontrakt 2018 auf Sommerweizen in Minneapolis und dem Chicago-Future mittlerweile bei fast 2,48 $/bu (78 Euro/t); das ist fast fünfmal so viel wie vor einem Jahr.


Auch IGC erwartet hohe russische Ernte


Indes gibt sich die Rabobank mit Blick auf die diesjährige Weizenernte in Russland optimistisch. Dem Finanzinstitut zufolge waren dort in der vergangenen Woche mehr als 11 % der Anbaufläche abgeerntet, wobei die jüngsten Prognosen ein Gesamtaufkommen auf dem Rekordniveau des vergangenen Jahres von rund 72 Mio t in Aussicht stellten. Bis zum Abschluss der Druscharbeiten könnten aber noch Kälteperioden und heftige Regenfälle für Unsicherheit sorgen.


Unterdessen hob der Internationale Getreiderat (IGC) seine Prognose für das diesjährige russische Weizenaufkommen um 3 Mio t auf jetzt 71 Mo t an. Die Londoner Fachleute begründen ihren Optimismus mit den dort regenbedingt guten Wachstumsbedingungen für den Weizen. Für die Europäische Union sieht der IGC die diesjährige Weizenerzeugung aktuell bei 148,1 Mio t, womit das Vorjahresergebnis um 3,6 Mio t übertroffen würde.


Global üppige Versorgungslage erwartet


Mit Blick auf den globalen Weizenhandel geht der IGC weiterhin davon aus, dass Russland im laufenden Wirtschaftsjahr zum ersten Mal in der Geschichte die Rangliste der weltgrößten Weizenexporteure anführen und die Europäische Union und die USA auf die Plätze zwei und drei verweisen wird. Dem Bericht zufolge dürfte Russland 2017/18 etwa 29,9 Mio t Weizen ausführen; das wären 1,9 Mio t mehr als im Vorjahr. Die Londoner Experten begründen ihre Voraussage mit dem voraussichtlich sehr umfangreichen Angebot in der Föderation. In der vergangenen Saison waren die USA der weltweit wichtigste Weizenexporteur mit einer Ausfuhrmenge von 28,7 Mio t gewesen. Die US-Ausfuhren an Weizen sollen aber 2017/18 auf 26,1 Mio t zurückgehen. Damit würden die Vereinigten Staaten auf den dritten Rang in diesem Ranking zurückfallen.


Auf dem zweiten Platz sieht der IGC die EU mit einem Weizenexport von 29,5 Mio t; damit würde die Vorjahresmenge um 2,6 Mio t übertroffen. Die globale Versorgungslage bei Weizen dürfte 2017/18 nach den Prognosen der Londoner Experten in etwa so üppig ausfallen wie in der vergangenen Saison; der erwartete Verbrauch könnte mit der prognostizierten Lagermenge 120 Tage lang gedeckt werden. Damit würde der entsprechende Durchschnitt der vergangenen vier Jahre sogar um zehn Tage übertroffen. AgE

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