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Raiffeisen-Genossenschaften 2022 inflationsbedingt mit kräftigem Umsatzwachstum

Laut DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers darf das Umsatzplus nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Perspektiven der Genossenschaften wegen der Politik immer unsicherer werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie, Afrikanische Schweinepest: Die 1.693 Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft haben sich 2022 in weiterhin schwierigem Umfeld gut behauptet und nach Angaben des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) sogar ein deutliches Umsatzplus erzielt.

Wie der Verband heute berichtete, erwirtschafteten die Genossenschaften 2022 insgesamt 87,6 Mrd. € Umsatz. Das waren 19,6 Mrd. € oder 29 % mehr als im Jahr zuvor. „Ausschlaggebend für das deutliche Plus waren überwiegend die erheblichen Preisanstiege in nahezu allen Bereichen infolge der Energiekrise. Der Umsatzzuwachs darf auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Perspektiven für unsere Unternehmen durch politische Entwicklungen immer unsicherer werden“, erläuterte DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers.

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Düngemittel im Preis verdoppelt

Wie der DRV weiter berichtete, verzeichneten die Unternehmen der genossenschaftlichen Warenwirtschaft ein Umsatzwachstum von 37 % auf 56,0 Mrd. €. Bei Düngemitteln verdoppelte sich der Jahresdurchschnittspreis, bei Energie betrug der Anstieg über 50 %. Futtermittel, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Baustoffe wurden um etwa 30 % teurer. Teurer und aufwändiger wurden zudem Logistik und Warenbeschaffung, da Frachtraum auf Binnenschiffen und auf der Schiene durch Kohletransporte zu den Kraftwerken besetzt war.

Die deutsche Getreideernte fiel mit rund 43 Mio. t deutlich besser aus als aufgrund der Trockenheit erwartet. Infolge des Exportstopps aus der Ukraine schossen die Notierungen für Weizen zwischenzeitlich binnen weniger Tage von rund 270 € auf über 400 € je Tonne.

Rekordpreise bei Milchprodukten

Die Milchproduktion blieb global und national aufgrund der Nachwirkungen der Pandemiejahre sowie der angespannten Situation bei Energie und Kosten gedämpft. Die Preise für Rohmilch und Milchprodukte stiegen kostenbedingt deutlich an und erreichten Rekordwerte. Der Umsatz der genossenschaftlichen Molkereiunternehmen stieg um rund 25 % auf 17,6 Mrd. €. Die Erzeugerpreise erreichten nie gesehene Höhen und lagen im Bundes- und Jahresdurchschnitt bei 53,18 Cent/kg.

Multikrise in der Tierhaltung

Die Tierhalter befinden sich nach Einschätzung des Raiffeisenverbandes in einer Multikrise. Corona, Afrikanische Schweinepest und Ukraine-Krieg führten zu explodierenden Kosten und steigenden Preisen. Die genossenschaftlichen Unternehmen setzten 2022 gleichwohl rund 7,1 Mrd. € um, was ein Plus von 16 % zum Vorjahr ist. Der Zuwachs erklärt sich laut DRV trotz gesunkener Schlachtzahlen durch gestiegene Fleisch-, Schlacht-, und Nutztierpreise.

Die Erzeugerpreise hätten zwar ebenfalls zugelegt, dies jedoch ausgehend von der ruinösen Preisbasis aus 2021. Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine sank nach Angaben des Verbandes gegenüber dem Vorjahr um 10 % auf 21 Mio. Stück; die Schweineschlachtungen gingen um 9 % auf 47 Millionen Tiere zurück. Die Anzahl geschlachteter Rinder reduzierte sich um 8 % auf 3 Millionen, und das produzierte Rindfleisch verringerte sich um 8 % auf 1 Million Tonnen.

Flächen im Gemüsebau schrumpften

Der Umsatz der genossenschaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft sank um 5 % auf 3,5 Mrd. €. Nachdem die Anbaufläche von Gemüse in Deutschland 2021 auf ein Rekordniveau gestiegen war, setzte 2022 eine gegenläufige Entwicklung ein. Die Fläche im Freilandanbau ging um 6 % zurück, und die Ernte sank um 14 % auf 3,5 Mio. t.

Deutschland produzierte 2022 rund 1,34 Mio. t Frischobst, ein durchschnittliches Ergebnis im Mittel der vergangenen drei Jahre. Allerdings verteuert sich nach Darstellung des DRV seit Jahren die Produktion auch hier erheblich, und die Kaufzurückhaltung infolge der Inflation bleibt belastend. Insbesondere für die Apfelproduzenten waren die Umstände 2022 sehr schwierig.

Weinwirtschaft zufrieden

Gute Entwicklungen verbuchten die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften mit einem stabilen Umsatz von 0,9 Mrd. €. Nach dem sonnigsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen wurden 8,9 Mio hl geerntet. Damit lag die Erntemenge 2022 leicht über der Vorjahresernte und rund 2 % über dem langjährigen Schnitt.

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