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Raps: Ergeben Vorverträge zur Ernte 2023 Sinn?

Die Rapskurse sind zuletzt immer wieder unter Druck geraten. Das gilt auch für die Offerten zur Ernte 2023. Die Abgabebereitschaft ist entsprechend gering. Der Markt könnte sich aber wieder drehen.

Lesezeit: 3 Minuten

Angenommen, Ihnen wären vor zwei Jahren Rapspreise von ca. 500 €/t ex Ernte geboten worden. Hätten Sie abgelehnt? Wohl kaum. Heute rufen solche Offerten bei Landwirten oft nur ein Schulterzucken hervor. „Ich will mir nicht die Chance verbauen, von späteren Preissteigerungen zu profitieren, und ich muss den Vertrag ja auch erfüllen können“, sagt ein niedersächsischer Ackerbauer.

Preiskurve wie 2022?

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Landwirte sollten in der Tat nur die Mengen per Kontrakt vorverkaufen, die sie auch liefern können. Und Raps ist in puncto Ertragssicherheit leider ein Wackelkandidat. Viele Erzeuger spekulieren aber auch auf einen ähnlichen Preisverlauf wie 2021/22. Kurz nach der Ernte schnellten die Kurse wegen des kleinen Angebotes und einer regen internationalen Nachfrage nach Pflanzenölen nach oben.

Anfang 2022 wurden bereits über 700 €/t gezahlt. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sprangen die Preise für Raps zeitweilig sogar bis an die Marke von 1.000 €/t. Aus zwei Gründen:

  1. Normalerweise exportiert die Ukraine ansehnliche Rapsmengen in die EU, aber diese Lieferungen fielen zeitweilig fast vollständig aus.
  2. Die Preise für Gas und andere Energieträger explodierten. Das färbte auf die Kurse für andere Energielieferanten ab, zu denen auch Raps gehört.

Mittlerweile hat sich die Lage bei den ukrainischen Exporten entspannt. Gleiches gilt für die Märkte für Gas, Heizöl und Strom. Für prompten Raps und ex Ernte 2023 werden deshalb je nach Standort Erzeugerpreise von 475 bis 520 €/t ausgelobt. Skeptiker unken sogar, der Boden sei noch nicht erreicht.

Recht hohe Ernteprognosen

Momentan setzt das erwartete große Sojaangebot aus Südamerika die Notierungen für Ölsaaten unter Druck. Und die Vorhersagen zur Rapsernte 2023/24 sprechen auch nicht unbedingt für feste Preise. Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet weltweit mit einer 1,3 % kleineren Anbaufläche.

Die Einschränkungen konzentrieren sich aber auf den asiatischen Raum und Australien. In anderen Regionen, auch bei wichtigen Marktakteuren, erwartet der IGC Flächenausdehnungen, z. B. um:

  • 3 % in der EU,
  • 1 % in Kanada,
  • 2 % in Russland und
  • 4 % in der Ukraine.

Was die Vorhersagen wert sind, wird sich erst nach der Ernte zeigen. Kritiker halten u. a. die Vorhersagen für die Ukraine und Russland für überzogen. Überdies bedeutet ausgesät, nicht unbedingt, dass alle Flächen später auch wirklich abgeerntet werden.

Russland fehlen wegen der Handelssperren wichtige Ersatzteile, um Erntetechnik und andere Maschinen auf dem Agrarsektor instand zu halten. In der Ukraine sind viele Flächen vermint oder befinden sich in von Russland besetzten Gebieten. Selbst Optimisten glauben deshalb nicht, dass sehr viel ukrainischer Raps geerntet und in die EU gelangen wird.

Auch das Wetter bereitet immer mehr Beobachtern Sorgen. Durch den Winter sollen die Rapsbestände bisher verbreitet relativ gut gekommen sein. Gerade in Europa fehlen aber Niederschläge. „In Südeuropa ist es schon viel zu trocken, und auch im Norden kann man nicht über eine gute Wasserversorgung sprechen“, sagt ein Ackerbauberater. Er warnt deshalb vor zu optimistschen Ertragserwartungen beim Raps.

Hinsichtlich der Kontrakte zur Ernte 2023 lautet sein Rat: „Bei attraktiven Offerten sollte man 20 bis 25 % der Ernte absichern, ansonsten aber abwarten und beobachten, welche Richtung der Markt während der kommenden Wochen einschlägt.“ Es ist in der Tat nicht ausgeschlossen, dass die Kurse im weiteren Verlauf wieder anziehen.

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