Eine aktuelle Markteinschätzung von Jan Peters, Peters Agrardaten GmbH:
Die Rapspreise für die kommenden Ernten 2025 und 2026 zeigen sich derzeit auf einem für Landwirte und Vermarkter attraktiven Niveau. Aber aktuell geben die Börsen ihre Gewinne wieder ab. Getrieben wird die Preisentwicklung nicht zuletzt durch die angespannte geopolitische Lage im Nahen Osten: Die Spannungen am Persischen Golf haben die Rohölpreise deutlich gestützt – und damit auch die Kurse für Pflanzenöle.
Unsicherheiten bleiben
Allerdings mehren sich mittelfristig die Anzeichen für eine Abschwächung des Aufwärtstrends. Experten gehen davon aus, dass sich die Rohölpreise bei nachlassender geopolitischer Unsicherheit wieder rückläufig entwickeln könnten. In der Folge würde auch der Druck auf die Rapspreise zunehmen.
Trotz der aktuellen Höchststände bleiben die Fundamentaldaten mittelfristig von Unsicherheit geprägt – sowohl an den Rohstoffbörsen als auch im physischen Handel.
In seiner Junischätzung geht der Deutsche Raiffeisenverband von einer Rapsernte in Deutschland von 3,9 Mio. t aus. Um dieses Ziel zu erreichen sind, insbesondere in Ostdeutschland, noch Niederschläge erforderlich.
Höhere Preise, wenig Umsatz
Sowohl die Notierungen als auch die Großhandels- und Erzeugerpreise für Raps haben zuletzt spürbar zugelegt. Dennoch bleibt der Markt weitgehend ruhig. Die gestiegenen Preise spiegeln sich bislang kaum in einer erhöhten Handelsaktivität wider – die Umsätze sind gering. Auch im Importgeschäft dominieren bestehende Verträge; neue Abschlüsse bleiben die Ausnahme.