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topplus Großes Ölsaatenangebot

Minus 70 €/t : Heftig schwankende Rapspreise

Eigentlich spricht das große globale Rapsangebot für schwächere Preise. Dennoch fahren die Rapspreise Achterbahn. Der Russlandkonflikt sorgt für Spannung.

Lesezeit: 3 Minuten

Unser Autor: Peters Agrardaten

Der Rapsmarkt ist derzeit nichts für schwache Nerven, denn die Preise schwanken heftig. Dabei blieb die grobe Richtung bis zu den Drohnenangriffen auf den Kreml Anfang Mai eher negativ. Seit April verloren die Rapskurse an der Börse in Paris rund 70 €/t auf 416 €/t (Schlusskurs Augusttermin am 12. Mai).

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Das weltweite Angebot an Ölsaaten ist in diesem Jahr groß. Dazu trägt auch Europa bei, wo die Prognosen für die kommende Rapsernte angehoben wurden. Laut dem französischen Analystenhaus Strategie Grains erzeugt die Europäische Union in diesem Jahr statt 19,5 Mio. t nun 20 Mio. t Raps. Die EU-Kommission sieht es ähnlich. Im vergangenen Jahr lag die Ernte in der EU bei 19,6 Mio. t.

Wegen der guten Aufwuchsbedingungen rechnet die EU-Kommission in Frankreich nun mit 4,55 Mio. t statt 4,52 Mio. t. Für Deutschland liegen die Erwartungen bei 4,5 Mio. t statt 4,3 Mio. t wie im Vorjahr.

Damit bleiben die Vorzeichen für die Rapspreise schwach, zumal auch die EU-Endbestände um gut 60 % auf 833.000 t steigen sollen.

Importe steigen

Trotz des üppigen eigenen Angebots muss die EU weiterhin viel Raps importieren. Aus heutiger Sicht können die europäischen Ölmühlen in der Saison 2023/24 aus dem Vollen schöpfen:

  • Kanada plant im laufenden Jahr mit einer leicht erhöhten Anbaufläche für Raps von 8,7 Mio. ha.
  • Die Ukraine bleibt lieferfähig. Trotz Kriegszustand sollen diesen Sommer 3,3 bis 3,5 Mio. t geerntet werden.
  • Und Australien erwartet mit gut 8 Mio. t Raps eine um 15 % größere Ernte als im Vorjahr. Bis zur Ernte im November 2023 kann aber auch noch viel passieren.

Wie wichtig für hiesige Ölmühlen die Lieferungen aus Drittstaaten sind, zeigt das Beispiel Deutschland: Laut Destatis wurden von Juli 22 bis Februar 23 etwa 3,7 Mio. t Raps eingeführt.

Neben dem üppigen Angebot drückt der schwächere Rohölpreis auf die Kurse. Rezessionsängste, höhere Zinsen und damit eine geringere Nachfrage nach Öl belasten den Pflanzenölmarkt. Hinzu kommen auch noch die höheren Importe von chinesischem Biodiesel.

Blackbox Russland

In „normalen“ Jahren würde die Fülle der bärischen Faktoren den Rapspreis vermutlich unter die Marke von 400 € je t drücken, doch das ist keinesfalls ausgemacht. Denn Anfang Mai zogen die Kurse in Paris wieder an, nachdem Drohnenangriffe auf den Kreml den Agrarmarkt verunsicherten.

Solche geopolitischen Ereignisse führen sofort zu Risikoaufschlägen – auch am Rapsmarkt. Im Fokus dabei stehen vor allem die Verhandlungen über die Fortsetzung des Getreidekorridors über den Bosporus, der am 18. Mai ausläuft. Der Deal wackelt und würde, wenn er kippt, nicht nur den Weizenkursen Auftrieb geben, sondern auch dem Raps.

Es bleibt somit spannend auf dem Rapsmarkt. Selbst wenn die Ölmühlen am Kassamarkt gut mit Raps versorgt sind und aus der alten Ernte immer noch Ware aus der Landwirtschaft ­angeboten wird (aktuelle Rapspreise hier).

Händler schließen nicht aus, dass sogar Ware mit in das neue Wirtschaftsjahr genommen wird. Relativ ruhig ist auch der Vorverkauf der neuen Ernte aus der Landwirtschaft. Marktteilnehmer schätzen, dass erst ein Fünftel der erwarteten Rapsernte vorverkauft ist – das wäre deutlich weniger als in den Vorjahren.

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