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Reichliches Sojabohnenangebot erwartet

Die globale Versorgung mit Sojabohnen dürfte weiterhin recht üppig ausfallen, obwohl die laufende Ernte in Brasilien, aber auch die anstehende in Argentinien kleiner ausfallen wird als bislang erwartet.

Lesezeit: 5 Minuten

So korrigierte das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) im aktuellen Februarbericht zum internationalen Ölsaatenmarkt seine Prognose vom Dezember für die brasilianische Bohnenernte 2018/19 um 5 Mio t auf 117 Mio t nach unten; das wären 3,8 Mio t oder 3,1 % weniger als im Vorjahr. Die Washingtoner Experten begründen dies mit Trockenheit in wichtigen brasilianischen Anbaugebieten. Pessimistischer äußerte sich die Versorgungsgesellschaft Conab, die dem Agrarressort in Brasília zugeordnet ist. Die Behörde sagte zuletzt ein Aufkommen von 115,3 Mio t Sojabohnen voraus. Noch vorsichtiger ist das Brasilianische Institut für Geographie und Statistik (IGBE), das von nur 114,7 Mio t ausgeht.

Auch die aktuelle USDA-Produktionsprognose für Argentinien, den global drittgrößten Bohnenerzeuger nach den USA und Brasilien, fällt geringer als vor zwei Monaten aus. Hier nahmen die Experten einen Abschlag um 500 000 t auf jetzt 55 Mio t vor; im Vergleich zur niedrigen Ernte 2018 wäre das allerdings noch ein Plus von 17,2 Mio t oder 45,5 %. Als Grund für die etwas weniger optimistische Einschätzung wird die eingeschränkte Erntefläche angeführt. Derweil rechnet die Getreidebörse in Buenos Aires mit lediglich 53 Mio t. Unterdessen veranschlagt das Ministerium in Washington die landeseigene Sojabohnenernte jetzt auf 123,7 Mio t; im Dezember lag die Schätzung noch 1,5 Mio t darüber. Als Argument für diese Anpassung werden vor allem niedrigere Erträge genannt.

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Bestände in Brasilien und Argentinien angepasst

Für den globalen Sojabohnenmarkt 2018/19 ergibt sich nach der aktuellen Vorhersage des US-Landwirtschaftsministeriums ein Produktionsüberschuss von 11,6 Mio t; im Vorjahr waren es schätzungsweise nur 1,8 Mio t. Deshalb wird unter dem Strich mit einem deutlichen Anstieg der globalen Bestände bis zum Abschluss der derzeitigen Saison gerechnet, und zwar um 8,6 Mio t oder 8,8 % auf 106,7 Mio t. Die erwartete Aufstockung wäre sogar um 3,3 Mio t größer ausgefallen, wenn die Beamten nicht statistisch bedingte und recht umfangreiche Anpassungen für die Endbestände der vergangenen Jahre in Brasilien und Argentinien vorgenommen hätten. So wurde die betreffende Menge für Argentinien 2017/18 um 9,6 Mio t auf 24,9 Mio t gesenkt, während sich für Brasilien ein Plus von 6,3 Mio t auf 31,5 Mio t ergab.

Unter dem Strich leitet sich für den internationalen Sojabohnenmarkt eine weiterhin recht üppige Versorgungssituation ab, denn mit den prognostizierten globalen Endbeständen könnte der voraussichtliche Verbrauch etwa 112 Tage lang gedeckt werden. Im Vorjahr waren es sechs Tage und im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre sogar zwölf Tage weniger.

Weniger Bohnen aus den USA

Wie das USDA mit Blick auf den internationalen Handel mit Sojabohnen ausführt, ist für die weltweiten Bohnenexporte 2018/19 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg um 1,4 Mio t oder 0,9 % auf 154,4 Mio t zu rechnen. Dabei dürften die brasilianischen Ausfuhren 79,5 Mio t erreichen, womit der Rekord von 2017/18 um 3,3 Mio t übertroffen würde. Zudem korrigierte das Ministerium seine Voraussage für das argentinische Bohnenangebot am Weltmarkt in der laufenden Saison erntebedingt um 1,3 Mio t auf 6,3 Mio t nach oben; das wären 4,2 Mio t mehr als 2017/18. Die Bohnenverarbeitung in dem südamerikanischen Land soll 2018/19 in der Folge um 6,3 Mio t auf 43,2 Mio t steigen.

Damit im Einklang erwartet das USDA eine Zunahme der dortigen Sojaschrotproduktion 2018/19 um 5,3 Mio t auf 33,2 Mio t. Gleichzeitig werden sich die argentinischen Sojaschrotausfuhren nach Einschätzung der Beamten in der laufenden Saison um 4,4 Mio t auf 29,8 Mio t erhöhen. Für die US-Sojabohnenausfuhren sagen sie dagegen einen Rückgang von 6,9 Mio t auf 51,0 Mio t voraus.

China weiterhin dominierend

Die globalen Sojabohneneinfuhren 2018/19 dürften nach Einschätzung des Washingtoner Agrarressorts bei 151,4 Mio t liegen; das wären 2,1 Mio t oder 1,3 % weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang soll vor allem durch China verursacht werden, dessen Importnachfrage wegen eines voraussichtlich kleineren Bedarfs der Ölmühlen um 6,1 Mio t auf 88 Mio t abnehmen soll. Damit würde Chinas Anteil am globalen Handelsvolumen um 3 Prozentpunkte auf 58 % zurückgehen. Dagegen sollen die Bohneneinfuhren der Europäischen Union um 1,2 Mio t oder 8,3 % auf 15,8 Mio t steigen. Für die EU-Sojaschrotimporte wird ein Zuwachs um 100 000 t auf 18,5 Mio t angenommen.

Unterdessen wies die Rabobank darauf hin, dass der aktuelle USDA-Bericht wegen der vorhergehenden 35-tägigen US-Haushaltssperre mit einem deutlich verkleinerten Personalumfang erstellt worden sei. Nach Einschätzung der Utrechter Analysten werden wahrscheinlich erst die Zahlen im nächsten oder übernächsten Bericht - diese sollen am 8. März beziehungsweise 10. April erscheinen - die tatsächlichen Marktverhältnisse widerspiegeln.

ASP dämpft Chinas Nachfrage

Als wichtige Einflussfaktoren für die weitere Entwicklung am globalen Bohnenmarkt nennt die Rabobank unter anderem die Auswirkungen der Trockenheit auf die brasilianische Ernte und die in China grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP). Wegen dieser Seuche seien dort zahlreiche Tiere gekeult worden, so dass die Sojanachfrage für die Fütterung im „Reich der Mitte“ zumindest kurzfristig deutlich zurückgehen dürfte. Für die zweite Jahreshälfte 2019 halten die Utrechter Marktexperten allerdings eine Wiederbelebung der Nachfrage Chinas nach Sojabohnen und -schrot für wahrscheinlich. Marktrelevant sei außerdem der Fortgang der Verhandlungen im immer noch schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China. Sollte den beiden Ländern keine Einigung gelingen, dann würde eine erneut umfangreiche Bohnenernte in den USA den Überschuss am Markt erhöhen. Zurzeit hätten die US-Farmer mit Blick auf das Erzeugerpreisverhältnis wenig Anlass, die Bohnenfläche für die kommende Ernte zugunsten von Mais einzuschränken. AgE

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