Rindermäster und Kuhhalter können sich über positive Marktaussichten freuen. Das Produkt Rind ist knapp, sagt Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW.
Nichts ist momentan schöner, als montags Rinderpreise zu melden“, freut sich Dr. Frank Greshake. Nicht nur die Preise für Jungbullen sind gut, auch für Färsen und Kühe bekommen die Tierhalter gutes Geld.
Der Trend bei den Verbrauchern geht zum Hackfleisch für die Burger. Davon profitieren vor allem die Preise für Altkühe. „Rinderhackfleisch läuft gut. Deshalb sehen wir die hohen Preise auch für die weiblichen Tiere. Das ist ein Triumph“, sagt der Marktspezialist der Landwirtschaftskammer NRW. In der Regel gehe das Fleisch vom Jungbullen als SB-Ware in den Handel, Färsen in die Gastronomie und schwere Altkühe in den Export.
Die aktuellen Preissprünge – Montag zogen O3-Kühe um 5 Cent/kg Schlachtgewicht an – erklärt Dr. Greshake mit dem knappen Markt. Der Selbstversorgungsgrad für Rindfleisch liegt in Deutschland bei rund 90 %. So bleiben die meisten Jungbullen in Deutschland.
„Wir gehen von weiter schrumpfenden Rinderbeständen aus“, prognostiziert er. Denn gerade etliche Milchviehbetriebe würden aufhören, aber auch Fleischrinderbetriebe. Ganz entscheidend für den Fachmann außerdem: „Es fehlen momentan etliche Container aus Südamerika. Das hilft unseren Rinderproduzenten richtig!“
Gerade in der Corona-Pandemie hat Rind im Vergleich zum Schwein einen entscheidenden Vorteil: „Rind kann man auch als Viertel verkaufen oder lagern. Das geht nicht beim Schwein. Deshalb hatten wir bisher nur Schweinestau“, betont der Branchenkenner. Außerdem sind Geflügel- und Rindfleisch die Gewinner der Pandemie.
Der Trend in der Supermarkttheke geht zu diesen beiden Produkten und weg vom Schweinefleisch. Dr. Greshake schätzt zudem, dass der Lebensmittelhandel momentan quersubventioniert: Rindfleisch ist in der Theke nicht so teuer, wie es bei aktuellen Einkaufspreisen sein müsste.
Über die deutschen Verzehrgewohnheiten brauchen sich Rindermäster momentan nicht zu sorgen. Es wird zwar immer weniger Fleisch gegessen, aber zulasten des Schweinefleisches. „Rind hält sich auf einem gewissen Niveau.“ Auch Laborfleisch stellt wahrscheinlich keine Gefahr für den Rindfleischsektor dar. „Fleischersatzprodukte finden ihren Markt, keine Frage. Allerdings glaube ich nicht, dass sie zur Konkurrenz zum Rindfleisch werden.“
Bei allen positiven Prognosen darf aber nicht vergessen werden, dass Jungbullenhalter 2019/20 „unter extrem schlechten Erlösen und katastrophaler Dürre gelitten haben“.
Danach haben sich die Schlachtzahlen nicht so stark reduziert, wie erst angenommen, erklärt der Marktexperte. Die Bullenmäster haben gut durchgehalten. Auf Dauer könnte allerdings das Mastprodukt knapp werden. Denn das Fleckviehkalb bildet nach wie vor die Basis auf den Betrieben. „Das Problem ist, dass Anbindehaltung politisch nicht mehr gewollt ist. Die Anbindeställe werden verschwinden und Fresser werden teuer bleiben“, sagt Dr. Greshake. Insgesamt schaut er aber positiv in die Zukunft für den Rindermarkt.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Nichts ist momentan schöner, als montags Rinderpreise zu melden“, freut sich Dr. Frank Greshake. Nicht nur die Preise für Jungbullen sind gut, auch für Färsen und Kühe bekommen die Tierhalter gutes Geld.
Der Trend bei den Verbrauchern geht zum Hackfleisch für die Burger. Davon profitieren vor allem die Preise für Altkühe. „Rinderhackfleisch läuft gut. Deshalb sehen wir die hohen Preise auch für die weiblichen Tiere. Das ist ein Triumph“, sagt der Marktspezialist der Landwirtschaftskammer NRW. In der Regel gehe das Fleisch vom Jungbullen als SB-Ware in den Handel, Färsen in die Gastronomie und schwere Altkühe in den Export.
Die aktuellen Preissprünge – Montag zogen O3-Kühe um 5 Cent/kg Schlachtgewicht an – erklärt Dr. Greshake mit dem knappen Markt. Der Selbstversorgungsgrad für Rindfleisch liegt in Deutschland bei rund 90 %. So bleiben die meisten Jungbullen in Deutschland.
„Wir gehen von weiter schrumpfenden Rinderbeständen aus“, prognostiziert er. Denn gerade etliche Milchviehbetriebe würden aufhören, aber auch Fleischrinderbetriebe. Ganz entscheidend für den Fachmann außerdem: „Es fehlen momentan etliche Container aus Südamerika. Das hilft unseren Rinderproduzenten richtig!“
Gerade in der Corona-Pandemie hat Rind im Vergleich zum Schwein einen entscheidenden Vorteil: „Rind kann man auch als Viertel verkaufen oder lagern. Das geht nicht beim Schwein. Deshalb hatten wir bisher nur Schweinestau“, betont der Branchenkenner. Außerdem sind Geflügel- und Rindfleisch die Gewinner der Pandemie.
Der Trend in der Supermarkttheke geht zu diesen beiden Produkten und weg vom Schweinefleisch. Dr. Greshake schätzt zudem, dass der Lebensmittelhandel momentan quersubventioniert: Rindfleisch ist in der Theke nicht so teuer, wie es bei aktuellen Einkaufspreisen sein müsste.
Über die deutschen Verzehrgewohnheiten brauchen sich Rindermäster momentan nicht zu sorgen. Es wird zwar immer weniger Fleisch gegessen, aber zulasten des Schweinefleisches. „Rind hält sich auf einem gewissen Niveau.“ Auch Laborfleisch stellt wahrscheinlich keine Gefahr für den Rindfleischsektor dar. „Fleischersatzprodukte finden ihren Markt, keine Frage. Allerdings glaube ich nicht, dass sie zur Konkurrenz zum Rindfleisch werden.“
Bei allen positiven Prognosen darf aber nicht vergessen werden, dass Jungbullenhalter 2019/20 „unter extrem schlechten Erlösen und katastrophaler Dürre gelitten haben“.
Danach haben sich die Schlachtzahlen nicht so stark reduziert, wie erst angenommen, erklärt der Marktexperte. Die Bullenmäster haben gut durchgehalten. Auf Dauer könnte allerdings das Mastprodukt knapp werden. Denn das Fleckviehkalb bildet nach wie vor die Basis auf den Betrieben. „Das Problem ist, dass Anbindehaltung politisch nicht mehr gewollt ist. Die Anbindeställe werden verschwinden und Fresser werden teuer bleiben“, sagt Dr. Greshake. Insgesamt schaut er aber positiv in die Zukunft für den Rindermarkt.