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Russische Fleischproduktion wächst langsamer

Die Fleischerzeugung in Russland ist 2013 erneut gestiegen, allerdings nicht mehr so stark wie in früheren Jahren. Wie aus vorläufigen Zahlen hervorgeht, legte die Produktion gegenüber 2012 um 5,7 % auf 8,55 Mio t zu; ein Jahr zuvor belief sich die Wachstumsrate noch auf 7,6 %.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Fleischerzeugung in Russland ist 2013 erneut gestiegen, allerdings nicht mehr so stark wie in früheren Jahren. Wie aus vorläufigen Zahlen des Moskauer Forschungsinstituts für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) hervorgeht, legte die Produktion gegenüber 2012 um 5,7 % auf 8,55 Mio t zu; ein Jahr zuvor belief sich die Wachstumsrate noch auf 7,6 %.


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Am dynamischsten entwickelte sich dabei mit einem Plus von fast 10 % auf 2,81 Mio t Schlachtgewicht (SG) die Erzeugung von Schweinefleisch. Dabei dürfte in den gemeinschaftlich geführten Landwirtschaftsbetrieben das Schlachtaufkommen um etwa 15 % zugenommen haben, während in den Hofwirtschaften der Bevölkerung - auch wegen der Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) - weniger Schweine produziert wurden.


Mengenmäßig bedeutender als der Schweinesektor ist in Russland die Geflügelproduktion, die von 2010 bis 2012 eine jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich 10 % aufwies. Im Jahr 2013 reichte es den vorläufigen Daten von IKAR zufolge „nur noch“ zu einem Plus von rund 6 % auf 3,85 Mio t, da Marktüberschüsse und niedrige Preise die Margen der Produzenten schmälerten. Rückläufig entwickelte sich 2013 dagegen erneut die russische Rindfleischerzeugung. Verantwortlich dafür waren vor allem die Abstockung der Kuhbestände, die im November 2013 mit 8,7 Mio. Tieren um 2,3 % unter dem Vorjahresniveau lagen. Allerdings wurden im Laufe des vergangenen Jahres die Fleisch- und Zuchtrinderbestände aufgestockt, die nach Schätzungen um 22 % auf insgesamt 1,9 Millionen Stück zunahmen.


Das Moskauer Forschungsinstitut geht für die kommenden Jahre von einer weiter steigenden Produktion bei Schweine- und Geflügelfleisch aus, doch sollen sich die Wachstumsraten weiter abschwächen. Ein Anstieg der Rindfleischerzeugung wird von den Experten eher für unwahrscheinlich gehalten.


Fleischeinfuhren sinken


Die Erhöhung der eigenen Fleischerzeugung wird nach Einschätzung des IKAR Russland immer unabhängiger von Fleischimporten machen. Diese Entwicklung war bereits in den vergangenen Jahren zu erkennen: Während das Land 2007 noch der weltweit größte Fleischimporteur gewesen war, belegte es im vergangenen Jahr wahrscheinlich nur noch Platz fünf.


Nach Angaben des Föderalen Zolldienstes importierte Russland von Januar bis November 2013 mit knapp 1,6 Mio t rund 8,5 % weniger Fleisch als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hauptlieferländer waren dabei Brasilien und Weißrussland. Über die Einfuhren wurde fast ein Drittel des russischen Marktbedarfs an Rindfleisch gedeckt. Gleichzeitig wies der Bereich Schweinefleisch trotz höherer Eigenerzeugung eine diesbezügliche Quote von 29 % auf.


Die gute Versorgung mit heimischem Geflügelfleisch spiegelt sich in einem vergleichsweise niedrigen Importanteil von 13 % wider. Neu ist, dass Russland zunehmend auch als Fleischexporteur am Weltmarkt agiert. Die gesamte Ausfuhr von Fleisch einschließlich Innereien wird für das vergangene Jahr auf bis zu 50 000 t geschätzt; hinzu kommen Fertigprodukte in einem Umfang von mehr als 45 000 t. Russisches Fleisch wurde vorwiegend in asiatische Länder exportiert, darunter bis zu 10 000 t Innereien vom Schwein für Abnehmer in Südostasien. Bei fertigen Fleischerzeugnissen war Zollunionspartner Kasachstan mit einem Anteil von 80 % an allen Lieferungen wichtigster Kunde der russischen Exporteure.


Probleme am Milchmarkt


Als schwierig bezeichneten die IKAR-Analysten die Situation am russischen Milchmarkt im vergangenen Jahr. Die strukturellen Probleme seien durch die Folgen der Dürre 2012 noch verschärft worden. Dennoch hätten die Investitionsaktivitäten in diesem Sektor zugenommen, denn mehrere Unternehmer hätten den Anstieg der Milchpreise als Signal zum Aufbau neuer Produktionskapazitäten verstanden.


Dies hatte 2013 allerdings noch keinen Einsfluss: Die Milcherzeugung für den Markt durch gemeinschaftlich geführte Unternehmen und selbstständige Landwirte soll IKAR-Schätzungen zufolge gegenüber 2012 um 1 Mio t auf 15,5 Mio t gesunken sein.


Ursache der Minderproduktion seien rückläufige Kuhbestände und Milchleistungen gewesen, erläuterten die Moskauer Experten. Weitere Folge dieser Entwicklung waren steigende Milcherzeugerpreise im Jahresverlauf. Die hohen Rohstoffkosten führten jedoch auf Molkereiseite zu einer Drosselung der Herstellung von milchintensiven Produkten; das entstandene Marktdefizit musste durch umfangreichere Importe ausgeglichen werden.


Davon profitierten laut IKAR insbesondere weißrussische Exporteure. Von Januar bis November 2013 wurden aus dem Zollunionspartnerland rund 127 000 t Trockenmilch bezogen; das war fast ein Drittel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und entsprach 77 % der gesamten Einfuhrmenge bei diesem Erzeugnis. Bei Butter hielt Weißrussland in der gleichen Periode mit rund 61 000 t einen Anteil von 41 % an der gesamten russischen Importmenge.

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