In Russland hat in der vergangenen Woche die staatliche Verkaufsintervention für Getreide gestartet, die die Versorgung auf dem Binnenmarkt sicherstellen soll. Bisher stoßen die Angebote allerdings auf eine zurückhaltende Nachfrage. An den beiden ersten Handelstagen wurden nach Angaben der Nationalen Warenbörse (NTB) insgesamt etwa 83.000 t Nahrungsweizen vermarktet. Es ist vorerst vorgesehen, bis Ende 2012 wöchentlich bis zu 110.000 t Getreide aus dem zentralen Interventionsfonds anzubieten. Wie der Moskauer Wirtschaftsinformationsdienst RosBusinessConsulting berichtete, konnten am ersten Handelstag weniger als 80 % der angebotenen Menge veräußert werden. Die durchschnittlichen Preise hätten mit 7 611 Rbl/t (187 Euro) für den Weizen einfacher Qualität und 7 856 Rbl/t (193 Euro) für den Weizen mittlerer Qualität leicht über dem geforderten Mindestpreis aber deutlich unter den Notierungen am freien Markt gelegen. Die Sovecon-Experten führten das auf offizielle und möglicherweise auch inoffizielle Einschränkungen des Erwerberkreises zurück. Die meisten anderen Interessenten seien indes gezwungen, sich am nach wie vor knapp versorgten freien Markt zu hohen Preisen einzudecken. Laut Sovecon liegen die Vorräte an Futtermitteln in Russland aktuell noch unter dem Niveau des Misserntejahres 2010. (AgE)
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