Russland hat seine Agrarausfuhrerlöse in Ländern, die nicht zur Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) gehören, trotz der coronabedingten Konjunkturabkühlung im ersten Halbjahr 2020 deutlich gesteigert. Wie die russische Landwirtschaftsbank (Rosselkhozbank) berichtete, erhöhte sich der betreffende Exportwert gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 % auf 10,5 Mrd $ (9,0 Mrd Euro).
Getreide blieb „traditionell“ das Hauptexportprodukt vor Fetten, Öl und Fisch. Außerdem erhöhte sich der wertmäßige Anteil von Zucker, Fleisch und Ölsaaten um 6 Prozentpunkte auf insgesamt 12 %. Dabei profitierten die Fleischexporte vor allem vom Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Südostasien, weshalb auch die Lieferungen von Geflügelfleisch nach China zunahmen. Den gesamten Agrarexportwert für 2020 sieht die Rosselkhozbank bei 27 Mrd $ (23 Mrd Euro). Dagegen erwartet das Moskauer Landwirtschaftsministerium lediglich 25 Mrd $ (21,3 Mrd Euro), was dem Vorjahresniveau entsprechen würde.
Unterdessen prognostizierte das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) in Moskau mit Blick auf die im August gestartete Vermarkungssaison deutlich niedrigere Zuckerexporte als im Rekordjahr 2019/20. Demnach dürfte die betreffende Menge 2020/21 auf nur 500 000 t schrumpfen, nachdem im Vorjahr noch ein Spitzenvolumen von 1,5 Mio t Zucker ausgeführt worden war. Die Moskauer Fachleute begründeten ihre pessimistische Prognose unter anderem mit der Einschränkung des Zuckerrübenareals für die kommende Ernte. Damit hätten die Landwirte auf rückläufige Zuckerrübenpreise als Folge der Überproduktion reagiert. Dem IKAR zufolge wurden 2019/20 fast 8 Mio t Zucker erzeugt, womit der Inlandsverbrauch um rund 2 Mio t übertroffen wurde. Für die nächste Kampagne rechnen die Moskauer Marktexperten mit etwas geringeren Rübenerträgen als im vergangenen Wirtschaftsjahr. Nach ihrer Einschätzung dürfte die heimische Zuckererzeugung den Verbrauch diesmal unter dem Strich wahrscheinlich nur geringfügig übertreffen, wobei auch die Importe aus Weißrussland von jährlich rund 200 000 t Zucker berücksichtigt wurden.
Unterdessen ging es auch mit den Agrarexporten Kasachstans im ersten Halbjahr 2020 aufwärts. Der kasachische Ministerpräsident Askar Mamin bezifferte die betreffende Menge auf 5,4 Mio t; das waren 14,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum. AgE
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Russland hat seine Agrarausfuhrerlöse in Ländern, die nicht zur Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) gehören, trotz der coronabedingten Konjunkturabkühlung im ersten Halbjahr 2020 deutlich gesteigert. Wie die russische Landwirtschaftsbank (Rosselkhozbank) berichtete, erhöhte sich der betreffende Exportwert gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 % auf 10,5 Mrd $ (9,0 Mrd Euro).
Getreide blieb „traditionell“ das Hauptexportprodukt vor Fetten, Öl und Fisch. Außerdem erhöhte sich der wertmäßige Anteil von Zucker, Fleisch und Ölsaaten um 6 Prozentpunkte auf insgesamt 12 %. Dabei profitierten die Fleischexporte vor allem vom Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Südostasien, weshalb auch die Lieferungen von Geflügelfleisch nach China zunahmen. Den gesamten Agrarexportwert für 2020 sieht die Rosselkhozbank bei 27 Mrd $ (23 Mrd Euro). Dagegen erwartet das Moskauer Landwirtschaftsministerium lediglich 25 Mrd $ (21,3 Mrd Euro), was dem Vorjahresniveau entsprechen würde.
Unterdessen prognostizierte das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) in Moskau mit Blick auf die im August gestartete Vermarkungssaison deutlich niedrigere Zuckerexporte als im Rekordjahr 2019/20. Demnach dürfte die betreffende Menge 2020/21 auf nur 500 000 t schrumpfen, nachdem im Vorjahr noch ein Spitzenvolumen von 1,5 Mio t Zucker ausgeführt worden war. Die Moskauer Fachleute begründeten ihre pessimistische Prognose unter anderem mit der Einschränkung des Zuckerrübenareals für die kommende Ernte. Damit hätten die Landwirte auf rückläufige Zuckerrübenpreise als Folge der Überproduktion reagiert. Dem IKAR zufolge wurden 2019/20 fast 8 Mio t Zucker erzeugt, womit der Inlandsverbrauch um rund 2 Mio t übertroffen wurde. Für die nächste Kampagne rechnen die Moskauer Marktexperten mit etwas geringeren Rübenerträgen als im vergangenen Wirtschaftsjahr. Nach ihrer Einschätzung dürfte die heimische Zuckererzeugung den Verbrauch diesmal unter dem Strich wahrscheinlich nur geringfügig übertreffen, wobei auch die Importe aus Weißrussland von jährlich rund 200 000 t Zucker berücksichtigt wurden.
Unterdessen ging es auch mit den Agrarexporten Kasachstans im ersten Halbjahr 2020 aufwärts. Der kasachische Ministerpräsident Askar Mamin bezifferte die betreffende Menge auf 5,4 Mio t; das waren 14,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum. AgE