Der erste stellvertretende russische Ministerpräsident Viktor Subkow schätzt die diesjährige Getreideernte mittlerweile auf 92 Mio. t bis 93 Mio. t. Dagegen lag die bisherige Ernteerwartung des Moskauer Landwirtschaftsministeriums bei nur 90 Mio. t, nachdem im Dürrejahr 2010 nur 60,9 Mio. t geerntet worden waren. Von Januar bis Mitte November 2011 führte Russland nach Angaben des Moskauer Forschungsinstituts für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) rund 13,5 Mio. t Getreide aus. Die von der Regierung für die gesamte Saison festgesetzte Höchstgrenze von 24 Mio. t bis 25 Mio. t könnte, wenn überhaupt, frühestens im April 2012 erreicht werden, prognostizierte IKAR-Generaldirektor Dmitrij Rylko bei einer Fachkonferenz. Saisonal sind die Auslandslieferungen zuletzt schleppender verlaufen. So exportierte Russland im Oktober 2011 nur rund 2,3 Mio. t Weizen. Das waren 28 % weniger als im Vormonat. Vor allem Ägypten drosselte seine Einfuhren deutlich, blieb aber nach einem Bericht des Fachinformationsportals Zerno-Online trotzdem mit einem Anteil von 37,4 % der bedeutendste Abnehmer russischen Weizens. Allerdings reduzierten auch andere traditionelle Importeure ihre Einfuhren im Vergleich zum September. Außerdem stellte Spanien die Einfuhren von Weizen aus Russland ganz ein und ließ sich stattdessen von Bulgarien, Rumänien und der Ukraine beliefern. (AgE)
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