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Analyse

Schafhaltung trotz Prämien kaum noch kostendeckend

Eine neue Studie im Auftrag der VDL belegt eine meist fehlende Vollkostendeckung bei der Schafhaltung. Schäfer kompensieren die geringen Einnahmen oft mit niedriger Entlohnung der eigenen Arbeit.

Lesezeit: 3 Minuten

Trotz ihrer vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen bleibt die Schafhaltung in Deutschland selbst nach Prämienzahlungen ein Zuschussgeschäft. Das belegt eine Studie von Prof. Stanislaus von Korn von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HFWU) Nürtingen-Geislingen, der im Auftrag der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) die Wirtschaftlichkeit der deutschen Schafhaltung analysiert hat.

Demnach kommen Vollerwerbsschäfer mit einer durchschnittlichen Herdengröße ohne öffentliche Zuwendungen praktisch nicht aus den roten Zahlen heraus. Selbst mit Prämien liege das kalkulatorische Betriebszweigergebnis im Mittel bei minus 72 € pro Schaf und Jahr, wenn ein Lohn von 15 € pro Stunde angesetzt werde, erklärte von Korn. Eine Vollkostendeckung sei in der Regel nicht möglich.

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Nach Einschätzung des Agrarökonomen wird diese prekäre Situation in der Praxis meist durch eine nur geringe Entlohnung der eigenen Arbeit kompensiert, was aber letztlich nichts an der perspektivischen Existenzgefährdung ändere. Veränderten sich die ökonomischen Rahmenbedingungen nicht, sei mit Betriebsaufgaben und dem weiteren Rückzug der Schafhaltung zu rechnen, warnt von Korn.

Vor diesem Hintergrund erneuerte der VDL-Vorsitzende Alfons Gimber seine Forderung nach Einführung einer gekoppelten Weidetierprämie in der Ersten Säule. Diese müsse bei mindestens 30 € pro Muttertier liegen.

Leistungen honorieren

Nach Darstellung von Gimber hätte eine gekoppelte Prämie gleich mehrere Vorteile: So käme die Förderung der Weidetierhaltung direkt und ungekürzt bei den Schaf- und Ziegenhaltern an. Außerdem gehe von einer gekoppelten Prämie keine Mitnahmewirkung über den Pachtpreis aus, argumentiert der VDL-Vorsitzende.

Darüber hinaus pocht er auf einkommenswirksame Agrarumweltprogramme (AUM) in der Zweiten Säule. Der bislang geltende Ausgleich für die durch AUM ausgelösten Produktionseinbußen reiche allein nicht aus, solle die Schafhaltung weiterhin ihre Aufgaben für die gesellschaftlich gewünschte Pflege der Kulturlandschaft erfüllen, stellte Gimber klar.

Herdenschutz unterstützen

Zugleich erneuerte der VDL-Vorsitzende die Forderungen der Schäfer nach mehr Unterstützung bei der Prävention von Wolfsrissen und nach Einführung eines Wolfsmanagementplans. Er drängt in diesem Zusammenhang auf die Sicherstellung einer vollständigen Finanzierung des Herdenschutzes und sofortige Wolfsentnahmen schon bei einzelnen Übergriffen auf Herden.

Hilfe benötigen die Tierhalter nach Gimbers Darstellung auch bei der Vermarktung ihrer Wolle. Nötig dafür seien unter anderem eine Listung von Wolle als „Agrarprodukt“ in den Römischen Verträgen sowie ein Programm zur Nutzung der Wolle, beispielsweise als Dämmstoff im Bau oder andere innovative Ansätze, so der VDL-Vorsitzende.

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