Nach turbulenten Corona-Zeiten mit Diskussionen um Schlachthöfe oder gar deren Schließung aus Gründen der Infektionsvorbeugung kehrt am deutschen Schweinemarkt wieder ein Stück Normalität zurück.
Am Lebendmarkt sind Überhänge abgebaut und der Bedarf der Schlachtbetriebe fällt wieder größer aus, auch wenn der Pfingstmontag als Schlachttag ausfällt. In einer insgesamt als ausgeglichen bezeichneten Marktlage hat die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am vergangenen Mittwoch ihre Leitnotierung für Schlachtschweine mit 1,66 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) bestätigt.
Am Fleischmarkt waren zuletzt Nachfrageimpulse zu spüren. Das freundliche Wetter kurbelt laut Analysten den Absatz von Grillfleisch an; im eingeschränkt wieder möglichen Außer-Haus-Verzehr wird etwas mehr Schweinefleisch gegessen.
Die Woche vor Pfingsten war in den vergangen Jahren traditionell oft eine der umsatzstärksten des Jahres. Auch die Exporte, insbesondere nach Asien, liefen zuletzt zügiger. Die erzielbaren Preise im Chinageschäft bewegen sich Marktbeobachtern zufolge allerdings auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. In anderen Ländern der Europäischen Union wurde ebenfalls von einem wieder anziehenden Schweinefleischabsatz berichtet. Jedoch sei es für die Anbieter nicht einfach, deutlich höhere Verkaufspreise am Markt durchzusetzen.
Das Angebot an Fleisch sei auch aufgrund der umfangreichen Kühlhausbestände ausreichend, und die Nachfrage am EU-Binnenmarkt habe noch nicht zur Stärke vor der Corona-Pandemie zurückgefunden. In Österreich sind die praktisch seit Ostern bestehenden Überhänge am Lebendmarkt mittlerweile komplett verschwunden. Die Leitnotierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) blieb mit 1,60 Euro/kg SG stabil.