Die Talsohle der niedrigen Schweinepreise scheint europaweit erreicht zu sein. Von weiter rückläufigen Schweinepreisen spricht kaum jemand, Ausnahme ist lediglich der überreichlich versorgte Markt in Spanien. Regional scheint der Bedarf der Schlachtereien an Schlachtschweinen wieder leicht zu steigen.
Ein umfangreiches Aufkommen an schweren Schlachtschweinen gibt es allerdings weiterhin in Belgien. Das Angebot ist hier oftmals leicht größer als die verhaltene Nachfrage der Schlachtereien. Der stockende Fleischabsatz und die unzureichenden Erlöse im Fleischhandel führen dazu, dass die Schlachtereien auf gedrosseltem Niveau arbeiten. Die Fleischpreise im nationalen Handel folgten bisher 1:1 den reduzierten Einstandspreisen der Schweine.
In der aktuellen Woche sorgten Streikmaßnahmen bei einem größeren Schlachtunternehmen, Cooperl in Frankreich, für verminderte Schlachtaktivitäten. Hier gab es aber auch Umdisponierungen, sodass keine nennenswerten Überhänge entstanden. Im inländischen Fleischabsatz gibt es im Moment eine kontroverse Diskussion, ob nicht öfter als bisher zugelassen Verkaufsaktionen mit sehr niedrigen Verbraucherpreisen (die mehr als 50 % vom normalen Niveau abweichen) sein sollten. Traditionell greifen diese Verkaufsaktionen (von der Wettbewerbshörde zugelassen) nur zweimal im Jahr: Im Januar und September, wodurch auch große Mengen an Schweinefleisch ihren Käufer finden. Hier werden z.B. Koteletts für 1,99 EUR/kg als Endverbraucherpreis angeboten. Im Zuge der schleppenden Fleischnachfrage wäre eine solche Maßnahme im März sehr hilfreich, um den Mengenabfluss an Fleisch zu stimulieren.
Marktbeteiligte in Spanien können ihre Sorgenfalten nicht verbergen: Das Angebot an Schlachtschweine ist unvermindert groß bei sehr schweren Gewichten. Mit Blick auf den Kalender zu den Osterfeiertagen und mit den damit verbunden Wegfall von Schlachttagen werden jetzt bereits Empfehlungen ausgesprochen, Schweine vorzuziehen. Eine leichte Preisschwäche kann daher weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Zumindest stabile Preise werden aufgrund ausgeglichener Marktverhältnisse in Italien erwartet. (AMI)