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topplus Ausblick auf 2025

Schweinemarkt sucht „New Normal“

Nach massiven Bestandsverlusten sucht der Schweinemarkt in Europa nach einem neuen Gleichgewicht. Mit welchen Preisen können Schweinehalter nun rechnen?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Schweinebranche hat in Deutschland und Europa in den letzten Jahren einen Aderlass erlebt. Von 2019 bis 2024 sind die deutschen Bestände um rund 25 % zurückgegangen. In Polen und Italien lagen die Rückgänge jeweils bei gut 20 %. Insgesamt hat die EU-27 in diesem Zeitraum rund 10 % der Schweinefleischerzeugung verloren. Die Gründe für den Strukturbruch mit regional unterschiedlicher Ausprägung sind bekannt:

  • Zunächst war es die Corona-Pandemie, die die Nachfrage einschränkte und hohe Verluste brachte.

  • Danach folgte der Ukrainekrieg mit hohen Futter- und Energiekosten.

  • In einigen EU-Ländern kamen noch höhere Haltungsauflagen hinzu. In den Niederlanden wird sogar mit staatlicher Unterstützung der Bestandsabbau gefördert.

  • Hinzu kommen die ASP-Folgen: Deutschland hat dadurch Absatzprobleme in Drittländern und Osteuropa investiert zögerlich in die Schweinehaltung, weil das Geschäft riskanter ist.

Schlachtbranche passt sich an

Gut ist, dass die Schlacht- und Verarbeitungsindustrie in Deutschland Kapazitäten abgebaut hat und sich schnell auf die neue Lage eingestellt hat. Es ist keine sieben Jahre her, dass wöchentlich noch rund 1 Mio. Schweine an den Haken kamen. Heute bewegen sich die Wochenschlachtzahlen ­bei gut 700.000. Damit fehlen Deutschland mittlerweile in einigen Marktphasen frische Edelteilstücke, die dann importiert werden müssen.

Neues Preisniveau

Doch was bedeutet das alles für die künftigen Schweinepreise? Klar ist: Die bis Ende 2021 gültigen langjährigen Durchschnittspreise zwischen 1,50 und 1,60 €/kg SG werden nicht wiederkehren. Seit Mitte 2022 bewegt sich das Niveau eher um die 2 €-Marke, weil ein knapperes Angebot und die gestiegenen Kosten geringere Preise nicht zulassen. Ob es am Ende 10 ct mehr oder weniger sind, lässt sich erst nach einem Zyklus von drei bis fünf Jahren sagen (Übersicht 1).

Deutlich wird in der Grafik zudem, dass der Schweinepreiszyklus nach wie vor funktioniert und das gilt auch für die Ferkelpreise (Übersicht 2). Auf ein Preistief reagieren Landwirte mit einer geringeren Produktion, das knappere Angebot führt dann wieder zu höheren Preisen usw. In diesem Zeitraum schwanken die Preise meist um 15 bis 30 %. Offen ist aber noch, wie stark die größeren Betriebsstrukturen und eine stärkere vertikale Integration mit Lieferverträgen die Mengen- und Preisschwankungen dämpfen.

Was kommt 2025?

Abgesehen vom mittelfristigen Zyklus deuten die Ergebnisse der Viehzählungen Ende 2024 darauf hin, dass der Schweinebestand in der EU im Jahr 2025 trotz hoher Preise insgesamt tendenziell abnehmen wird. Denn für die gesamte EU wurde ein Rückgang der Sauenzahlen von 3,2 % ermittelt. Dabei gab es allerdings regionale Unterschiede.

In Dänemark stieg der Schweinebestand insgesamt, während in Spanien nur die Zahl der Mastschweine ­zunahm. Die spanische Sauenherde schrumpfte hingegen deutlich um knapp 6 %. In den Niederlanden gingen die Sauenbestände sogar um 14 % zurück und in Polen um 9 %. In Deutschland veränderten sich die Sauenbestände zuletzt kaum noch.

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