In Russland ist ein deutlicher Anstieg der Preise für Schlachtschweine und Schweinefleisch zu verzeichnen. Marktexperten führen dies vor allem auf den Einfuhrstopp für lebende Tiere und Schweinefleischerzeugnisse aus der gesamten Europäischen Union zurück, der von den russischen Behörden Ende Januar nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Litauen verhängt worden war.
Wie die Moskauer Zeitschrift "Bauernnachrichten" unter Berufung auf die heimische Informations- und Analysenagentur Emeat berichtete, bewegten sich die Preise für Schlachtschweine in Zentralrussland, wo mehr als die Hälfte der gesamten russischen Schweinefleischproduktion konzentriert ist, Mitte März auf einem Niveau von durchschnittlich 81 Rbl (1,60 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG) und für Schweinehälften bei 124 Rbl/kg (2,46 Euro). Schlachttiere und Fleisch kosteten damit rund 30 % mehr als zwei Monate zuvor.
Die Preise am Schweinemarkt übertrafen zuletzt auch das vergleichbare Niveau der Vorjahre seit 2010; Ausnahme war nur das Rekordjahr 2012. Angesichts der Unterbrechung von Lieferungen aus der EU und den USA verringerten sich die russischen Importe von gefrorenem Schweinefleisch in den ersten neun Kalenderwochen des Jahres 2014 laut Emeat insgesamt um 13,9 % gegenüber dem entsprechenden Zeitraum von 2013.
Gleichzeitig beobachteten die Marktexperten bei gekühltem Schweinefleisch einen Einfuhrrückgang um 70,6 %, bei Schweineinnereien um 57,5 % und bei Speck um 46,8 %. Für die rückläufigen Mengen und die gestiegenen Preise machten die Emeat-Experten neben den Einfuhrrestriktionen aber auch die starke Abwertung des russischen Rubels verantwortlich.