Trotz seiner Belastung durch gleich mehrere Skandale hat der nach eigenen Angaben größte Fleischverarbeiter der Welt, die brasilianische JBS S.A., auch im ersten Quartal 2018 bei Umsatz und Gewinn zugelegt.
Wie der Konzern mitteilte, erzielte er in den Monaten Januar bis März einen Umsatz von insgesamt 39,8 Mrd Real (9,16 Mrd Euro); das waren 5,8 % mehr als im Vergleichszeitraum 2017. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 2,8 Mrd Real (645 Mio Euro) und fiel damit sogar um 30,3 % höher aus als im ersten Quartal des Vorjahres.
Als Motoren der guten Entwicklung nannte JBS sein Rind-, Schweine- und Geflügelfleischgeschäft in den USA. Die Betriebe dort hätten deutlich mehr abgesetzt, berichtete der Konzern. Gründe seien vor allem die Erholung der US-Wirtschaft, eine steigende Nachfrage auf dem globalen Markt, vor allem in Asien, sowie die Erweiterung des Angebots an Verarbeitungsware.
Die mit Abstand beste Geschäftsentwicklung meldete JBS dabei für sein US-Rindfleischgeschäft. Dieses konnte das EBITDA im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahr um 68 % auf 308,2 Mio $ (259,4 Mio Euro) verbessern.
JBS S.A. war bereits gut durch das Skandaljahr 2017 gekommen. Die Nettoerlöse waren im vergangenen Jahr wechselkursbedingt und aufgrund von Umsatzeinbußen auf dem brasilianischen Markt zwar um 4,2 % auf 163,2 Mrd Real (37,6 Mrd Euro) zurückgegangen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hatte aber damals um 18,9 % auf 13,4 Mrd Real (3,1 Mrd Euro) gesteigert werden können.
JBS war im Frühling 2017 in den Skandal um verdorbenes und gestrecktes Fleisch in dem südamerikanischen Land verwickelt. Daneben war im Mai vorigen Jahres bekanntgeworden, dass die damaligen JBS-Chefs Joesley und Wesley Batista - die Söhne des später mit dem Vorstandsvorsitz betrauten José Batista Sobrinho - über Jahre hinweg zahlreiche Politiker bestochen hatten. Gegen Joesley und Wesley Batista hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage wegen Korruption erhoben.