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So steht die deutsche Agrarstruktur im Vergleich zu den Nachbarn da

Im Vergleich der europäischen Länder gehören die deutschen Landwirte bei acht wichtigen Agrarprodukten zum Spitzentrio. Bei Milch, Schweinefleisch und Kartoffeln ist Deutschland größter Produzent.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Beitrag der Land- und Forstwirtschaft zur volkswirtschaftlichen Bruttowertschöpfung lag 2019 in der EU 28 bei 1,4 %. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der EU, steuert die Landwirtschaft etwa 0,8 % zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei. Das geht aus dem aktuellen Situationsbericht des DBV hervor.

Deutlich höher ist dieser Anteil mit 1,6 bzw. 1,9 % in Frankreich und Italien. Am größten ist der Anteil der Landwirtschaft in Rumänien und Griechenland (4,1 bzw. 3,8 %), gefolgt von Lettland (3,7 %) und Ungarn (3,4 %).

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Deutschland zweitgrößter Agrarproduzent in der EU

Größter Agrarproduzent der EU-28 ist Frankreich mit einem Gesamtwert der landwirtschaftlichen Produktion von 74,5 Mrd. € (2019). Damit erwirtschaftet Frankreich 17,0 % der europäischen Agrarproduktion. Mit deutlichem Abstand folgen Deutschland mit einem Produktionswert von 56,8 Mrd. € und Italien mit einem Produktionswert von 56,4 Mrd. €. Ihre Anteile an der europäischen Agrarproduktion betragen 13,0 bzw. 12,9 %.

Deutschland: Größter Milch-, Schweine- und Kartoffelproduzent der EU

Im Vergleich der europäischen Länder gehören die deutschen Landwirte bei acht wichtigen Agrarprodukten zum Spitzentrio. Bei Milch, Schweinefleisch und Kartoffeln ist Deutschland sogar der größte europäische Produzent. Bei Getreide, Raps, Zucker, Rindfleisch und Eiern produzieren die französischen Landwirte die größte Menge.

Etwa ein Fünftel der gesamten europäischen Milch- und Schweineerzeugung wird von deutschen Landwirten erzeugt. Bei einer ganzen Reihe von Agrarprodukten übersteigt die Produktion zudem den Inlandsbedarf. Diese Mengen werden in andere europäische Länder oder am Weltmarkt abgesetzt. Anders bei Obst und Gemüse, wo die deutsche Erzeugung geringe Marktanteile erreicht.

Bei vielen Erzeugnissen Marktanteile gewonnen

Im Zehnjahresvergleich hat Deutschland seine Marktanteile bei Schweinefleisch, Eiern und Zuckerrüben etwas ausbauen können. Bei Rind- und Geflügelfleisch sowie bei Getreide sind jedoch niedrigere Marktanteile zu verzeichnen. Der rückläufige deutsche Anteil an der EU-Rapserzeugung steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Biodieselerzeugung auf Rapsbasis in anderen EU-Mitgliedstaaten.

Bedeutung der Landwirtschaft am Arbeitsmarkt sehr unterschiedlich

In den Ländern Süd- und Mittelosteuropas ist der landwirtschaftliche Erwerbstätigenanteil vergleichsweise hoch. Er fällt in Rumänien (22 %) und Bulgarien (17 %) sowie auch in Griechenland (11 %) und Polen (9 %) besonders hoch aus. Relativ niedrig ist der landwirtschaftliche Erwerbstätigenanteil dagegen im Vereinigten Königreich, Belgien und Deutschland mit jeweils gut 1 %.

Starker landwirtschaftlicher Strukturwandel

Von 2010 bis 2019 sind 12 % der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft weggefallen. Fast drei Viertel der landwirtschaftlichen Arbeitsplätze in der EU entfallen auf nicht entlohnte Familien-Arbeitskräfte.

Große Strukturunterschiede in der EU-Landwirtschaft

28 % der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU werden von Frauen geführt. In Deutschland liegt dieser Anteil mit knapp 10 % deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Die von juristischen Personen geführten Betriebe machen EU-weit zwar nur knapp 3 % aller Betriebe aus. Sie bewirtschaften aber 22 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in der EU-28. Besonders von Ländern im Süden und Osten Europas wird die Agrarstruktur von relativ kleinen Betrieben dominiert.

Fast ein Drittel der Betriebsleiter in der EU ist älter als 65 Jahre

In den meisten Ländern der Europäischen Union werden die Betriebe erst relativ spät an die Nachfolgegeneration übergeben. 32 % der landwirtschaftlichen Betriebsleiter in der EU waren 2016 65 Jahre und älter. Nur rund 11 % sind jünger als 40 Jahre.

Spitzenreiter bei den Junglandwirten sind Österreich und Polen, wo etwa 22 bzw. 20 % der Betriebsleiter jünger als 40 Jahre sind. Die relativ günstige Altersstruktur der Betriebsinhaber in Deutschland ist unter anderem Folge der deutschen Alterssicherung der Landwirte, die bis 2018 an die Betriebsaufgabe geknüpft war.

Mehr als jeder zweite Hektar in Betrieben mit 100 ha und mehr

Zwar bewirtschaften nur gut 3 % der Betriebe in der EU 100 ha LF und mehr. Die von diesen Betrieben bewirtschaftete Fläche aber macht 53 % der EU-

Agrarfläche aus. Deutschland liegt im Jahr 2016 mit entsprechend 13 % der Betriebe und 59 % der Fläche deutlich über dem EU-Durchschnitt.

51 % der Flächen in der EU sind Pachtflächen

Etwa 51 % der Agrarflächen in der EU sind nach zuletzt für 2016 vorliegenden Angaben gepachtet. Besonders hoch ist der Pachtflächenanteil in Frankreich mit nahezu 80 %. Aber auch in Deutschland liegt der Pachtflächenanteil (60 %, einschließlich unentgeltlich überlassener Flächen) deutlich über dem EU-Durchschnitt. In den letzten Jahren ist der Pachtflächenanteil in vielen Ländern weiter angestiegen.

Boden- und Pachtpreise ziehen EU-weit an

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in fast allen anderen EU-Ländern sind sowohl die Kauf-, als auch die Pachtpreise für Landwirtschaftsflächen in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Am höchsten sind die Bodenpreise in den Niederlanden, am niedrigsten in den baltischen und einigen anderen osteuropäischen Ländern. Hinter den nationalen Durchschnittswerten stecken große regionale Unterschiede. Auch ist die statistische Vergleichbarkeit häufig nur bedingt gegeben.

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