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Sojakurse setzen Aufwärtstrend fort

In den vergangen Wochen hat sich Soja am Weltmarkt verteuert. Experten glauben, dass die Versorgung nun knapper wird.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Futures auf Sojabohnen an der Börse in Chicago haben zuletzt weiter zugelegt. Analysten begründeten die jüngste Aufwärtsbewegung unter anderem mit Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China. Nach Angaben von US‑Präsident Donald Trump hat sich China nämlich in einer „ersten Phase“ einer Handelsvereinbarung dazu verpflichtet, geistiges Eigentum besser zu schützen und Agrarprodukte im Wert von bis zu 50 Mrd $ (45,3 Mrd Euro) aus den USA zu importieren. Das wäre mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2017, also vor dem Beginn des Handelskonflikts. Trump bezeichnete dies als den „großartigsten Deal”, der je in der US-Geschichte für die heimische Landwirtschaft abgeschlossen worden sei.

China führt deutlich mehr US-Bohnen ein

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Im Gegenzug verzichtete Trump auf die Erhöhung von Strafzöllen auf chinesische Importe um 5 Prozentpunkte auf 30 %, die eigentlich ab Dienstag vergangener Woche greifen sollte. Auch die Pekinger Regierung versicherte, dass sie vorerst von weiteren Strafzöllen absehen werde.

Allerdings bleiben aus der Sicht von Chinas Staatschef Xi Jinping noch viele Streitpunkte offen. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Volksrepublik ihre Sojabohneneinfuhren aus den Vereinigten Staaten deutlich intensiviert. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) veranschlagte die betreffenden Ausfuhren im Zeitraum von September bis zum 3. Oktober 2019 zuletzt auf 896 000 t, nach nur 67 000 t im Vorjahr.

Die gesamten Bohnenimporte Chinas 2019/20 sehen die Washingtoner Experten nun bei 85 Mio t; das wären 2 Mio t oder 2,4 % mehr als im Vorjahr. Die US-Sojabohnenexporte der USA beziffert das Ministerium für die laufende Vermarktungssaison in der Summe auf voraussichtlich 48,3 Mio t, was im Vorjahresvergleich eine Steigerung um 700 000 t oder 1,6 % bedeuten würde.

Argentinien führt mehr Sojaschrot aus

Die weltweiten Bohnenexporte 2019/20 dürften gemäß der Prognose der Washingtoner Beamten im Vergleich zum Vorjahr um 700 000 t oder 0,5 % auf 149,4 Mio t steigen. Davon sollen 76,5 Mio t auf Brasilien - den größten Anbieter am Weltmarkt - entfallen, nach 75,4 Mio t im Vorjahr. Argentinien, die Nummer drei unter den wichtigsten Anbietern, dürfte wohl 8,0 Mio t exportieren und damit 200 000 t weniger als 2018/19. Allerdings wird die Bohnenverarbeitung in dem südamerikanischen Land wahrscheinlich um 2,7 Mio t auf 44,0 Mio t zulegen; das wäre die zweitgrößte Menge aller Zeiten.

Damit im Einklang erwartet das USDA eine Zunahme der dortigen Sojaschrotproduktion 2019/20 um 2,1 Mio t auf 33,8 Mio t. Gleichzeitig werden sich die argentinischen Sojaschrotausfuhren nach Einschätzung des USDA in der laufenden Saison um 1,7 Mio t auf 30,3 Mio t erhöhen. Unterdessen dürfte die EU ihre Sojaschroteinfuhren um 700 000 t auf 19,0 Mio t ausweiten. Für die EU-Bohnenimporte wird dagegen ein Rückgang um 100 000 t auf 15,1 Mio t angenommen.

US-Farmer ernten wahrscheinlich weniger

Die weltweite Sojabohnenproduktion 2019/20 sieht das Washingtoner Agrarressort jetzt bei 339 Mio t; im September waren noch 2,4 Mio t mehr erwartet worden. Die Abwärtskorrektur wird vor allem mit der pessimistischeren Prognose für das Aufkommen im eigenen Land begründet, wo die Bauern 96,6 Mio t von den Feldern holen sollen.

Im vergangenen Monat hatten die US-Fachleute noch mit 98,9 Mio t gerechnet. Als Begründung werden ein geringerer Hektarertrag und eine etwas kleinere Erntefläche genannt. Das Vorjahresergebnis würde nach der aktuellen Ministeriumsvoraussage um fast ein Viertel verfehlt.

Globale Versorgung wird wohl knapper

Den globalen Sojabohnenverbrauch 2019/20 sieht das USDA nun bei 352,3 Mio t, was im Vorjahresvergleich ein Plus 6,9 Mio t oder 2 % wäre. In der Folge würde sich der Produktionsüberschuss der vergangenen Saison von 13,4 Mio t in ein Defizit in derselben Höhe umkehren. Deshalb wird unter dem Strich mit einem deutlichen Abbau der globalen Bestände bis zum Abschluss der derzeitigen Vermarktungsperiode gerechnet, und zwar um 14,7 Mio t oder 13,3 % auf 95,2 Mio t.

Unter dem Strich leitet sich für den internationalen Sojabohnenmarkt eine etwas knappere Versorgungssituation ab, denn mit den prognostizierten globalen Endbeständen könnte der voraussichtliche Verbrauch etwa 99 Tage lang gedeckt werden. Im Vorjahr waren es 17 Tage mehr; im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre sind es sechs Tage mehr. AgE

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