Das Ergebnis der deutschen Sommergerstenernte 2019 ist unter den Erwartungen geblieben. Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 53,3 Dezitonnen je Hektar wurden in Deutschland rund 1,9 Millionen Tonnen Sommergerste geerntet, wie die Braugersten-Gemeinschaft mitteilt. Bei einem Eiweißgehalt von durchschnittlich 11,4 Prozent liegen demnach lediglich 61 Prozent der Ernte im optimalen Bereich für Qualitätsbraugerste. In erster Linie sind hohe Eiweißgehalte in Regionen zu beobachten, in denen auch die Sortierung und die Ertragsleistung unterdurchschnittlich sind, da der erwartete Verdünnungseffekt für den auf die Fläche ausgebrachten Stickstoff ausgeblieben ist. Der hitze- und trockenstressbedingte Abbruch der Kornfüllungsphase erklärt auch eine unterdurchschnittliche Sortierung (84,8 Prozent Vollgerste), die zum Beispiel in Bayern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen neben dem hohen Eiweißgehalt der limitierende Faktor für den Braugerstenstandard darstellt.
Die von den Experten in den Bundesländern geschätzte Ablieferungsmenge von braufähiger Gerste wird mit circa 1,16 Millionen Tonnen unter dem bereits schwachen Vorjahresniveau von 1,26 Millionen Tonnen angegeben. Aufgrund der trockenen und warmen Witterung seien kaum Krankheiten in der Sommergerste aufgetreten. Die heiße, regenfreie Abreife habe zu einem überdurchschnittlich guten phytosanitären Zustand und zu optisch makelloser Ernteware geführt. AMI