Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) beziffert die globale Erzeugung von Sonnenblumenkernen im Wirtschaftsjahr 2020/21 auf 55,8 Millionen Tonnen. Das wären 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr, vor allem aber ein Rekordniveau. Die treibende Kraft des globalen Produktionswachstums ist der steigende Verbrauch, der mit geschätzten 55,1 Millionen Tonnen ebenfalls ein Rekordhoch erreichen dürfte.
Ein globaler Handel mit Sonnenblumenkernen findet so gut wie nicht statt. Das Gros der jährlichen Produktion verbleibt innerhalb der entsprechenden Erzeugerstaaten und wird dort zunächst weiter zu Sonnenblumenöl und -schrot verarbeitet. Diese Nachprodukte werden dann in bedeutenden Mengen am Weltmarkt gehandelt.
Ukraine und Russland führend
Die mit Abstand größten Anbieter von Sonnenblumenöl und -schrot am Weltmarkt sind die Ukraine und Russland. Die Ukraine dürfte im Wirtschaftsjahr 2020/21 rund 6,6 Millionen Tonnen Sonnenblumenöl und 5,2 Millionen Tonnen Sonnenblumenschrot exportieren, Russland 3,2 und 1,5 Millionen Tonnen. Die ukrainischen Exporte würden damit im Vergleich zum Vorjahr steigen, die Russischen sinken.
Die globale Exportmenge von Sonnblumenöl wird auf rund zwölf Millionen Tonnen und damit 1,5 Prozent unter dem Vorjahr prognostiziert. An Schrot dürften mit 8,3 Millionen Tonnen rund 3,3 Prozent weniger ausgeführt werden. Der globale Handel mit den Nachprodukten der Sonnenblumenverarbeitung dürfte in der Saison 2020/21 also etwas an Dynamik verlieren. Dazu trägt unter anderem der Nachfragerückgang aus der EU bei.
EU auf Platz 3
Die Gemeinschaft ist, nach der Ukraine und Russland, der drittgrößte Produzent von Sonnenblumenkernen und Nachprodukten, aber gleichzeitig auch der größte Verbraucher von Sonnenblumenöl und -schrot im internationalen Vergleich. Das macht die EU zum klaren Nettoimporteur und größten Käufer dieser Nachprodukte am Weltmarkt. Doch weil die Gemeinschaft mit geschätzten 9,9 Millionen Tonnen rund drei Prozent mehr Sonnenblumenkerne als im Vorjahr erzeugen dürfte, verringert dies den Importbedarf für die Nachprodukte im Vergleich zum Vorjahr. Die EU dürfte im Wirtschaftsjahr 2020/21 rund 3,55 Millionen Tonnen Sonnenblumenschrot und 1,97 Millionen Tonnen Sonnenblumenöl importieren, das entspräche Rückgängen von 3,3 und 8,4 Prozent zum Vorjahr. AMI