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Stadtrat entscheidet über Zukunft des Schlachthofs Bamberg

Die Politik in Bamberg ist gespalten: Die Stadt will an ihrem Schlachthof festhalten, er arbeitet endlich kostendeckend. Die Ratsfraktionen dagegen sehen keine Zukunft - der Fleischkonsum müsse sinken

Lesezeit: 2 Minuten

In diesem Monat will der Rat der Stadt Bamberg über die Zukunft der kommunalen Schlachthof GmbH entscheiden. Eine Verpachtung wurde bereits 2022 abgelehnt.

Die Stadtratsfraktionen plädieren für eine Schließung: Der Betrieb sei auf Dauer ein Verlustgeschäft und der schlechte Zustand erfordere millionenschwere Investitionen. Zudem sinke der Fleischkonsum immer weiter, zitiert der Bayerische Rundfunk ein Bürgerbegehren der Fraktion Volt/ÖDP/Bambergs Mitte.

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Aktuell schlachtet der Betrieb täglich etwa 1.000 Schweine und 150 Rinder. Laut der Stadt sei das kostendeckend, zumal Mitte 2022 die Schlachtpreise stiegen. Richtig sei, dass viel investiert werden müsse, vor allem in Anlagentechnik, Gebäudeinfrastruktur und Entsorgungsanlagen. Bevor man eine Summe nennen könne, müsse aber ein Investitionsplan erarbeitet werden, so die Stadt gegenüber dem BR.

Ist Argument der Regionalität noch haltbar?

Die Gegner prangern dagegen eine Abhängigkeit von Tönnies und Vion an. Das Argument der Stadt, von dem Schlachthof würden lokale Metzgereien profitieren, stimme nicht. Sie könnten die Schlachtpreise nicht bezahlen und spielten folglich gar keine Rolle. Und mit Tönnies und Vion im Boot könne man auch nicht mehr von Regionalität sprechen, heißt es.

Das sieht die Stadt anders: Nur weil es sich bei Tönnies und Vion nicht um fränkische Firmen handelt, bedeute das nicht, dass die in Bamberg geschlachteten Tiere nicht von hier kommen. 60 % der in Bamberg geschlachteten Schweine kämen aus einem Umkreis von 100 km, 80 % aus einem Umkreis von 150 km. 35 % der Rinder müssten maximal 100 km zu ihrem Schlachtort zurücklegen, 71 % höchstens 150 km. Ohne Großkunden, zitiert der BR die Stadt weiter, sei ein wirtschaftlicher Betrieb des Schlachthofs unmöglich.

Gut zu wissen: In Bayern gibt es rund 1.800 zugelassene Schlachtstätten. Zu den größten Betrieben gehört der Schlacht- und Viehhof München, der als größter kommunaler Betrieb seiner Art in Mitteleuropa gilt. Eine weitere große Schlachtstätte betreibt Tönnies mit der Allgäu Fleisch GmbH in Kempten. Der Vion-Schlachthof Waldkraiburg im Landkreis Mühldorf am Inn gilt als Deutschlands größter Rinderschlachthof.



Rund 40 % der bayerischen Metzger schlachteten selbst. Manche, die schon aufgehört haben, wollen wieder mit dem Schlachten anfangen. Neuerdings schließen sich auch mehrere Betriebe zusammen und gründen einen "Metzgerschlachthof", auf dem sie dann abwechselnd schlachten, wie z.B in Fürth und Fürstenfeldbruck.

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