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Steigende Getreidepreise sind nicht sicher

Das Auf und Ab der Getreidekurse geht weiter. Allerdings warnen selbst Optimisten vor überzogenen Erlöshoffnungen. Der Weltmarkt wird besser versorgt, als noch vor wenigen Wochen erwartet.

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Landwirte haben bereits im April/Mai dieses Jahres Vorkontrakte zur Getreide- und Rapsernte 2022 abgeschlossen. Das war in mehrfacher Hinsicht richtig:

  • Damals wurden sehr hohe Preis ausgelobt, von man jetzt nur noch träumen kann. Beim Brotweizen fehlen gegenüber den Spitzenpreisen des Frühsommers frei Ersterfasser je nach Standort 20 bis 30 %, beim Raps stellenweise sogar mehr als 40 %.
  • Durch den frühen Verkauf haben die Betriebe ihre Liquidität gesichert. Diese ist wichtig, um z B. Dünger und Diesel zu bezahlen. Die Kosten dafür sind extrem in die Höhe geschnellt.
  • Wer zeitig in puncto Getreideverkauf mit Teilmengen auf Nummer sicher gegangen ist, kann überdies jetzt in Ruhe auf den nächsten attraktiven Verkaufstermin warten.

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Offen ist allerdings, ob es sich wirklich lohnt, Getreide- und/oder -raps der Ernte 2022 noch lange zu lagern.

Lagerrenditen nicht sicher

Falls die Erlöse nicht entsprechend steigen, wird Lagern zum Verlustgeschäft. Droht diese Gefahr? Fakt ist: Im Vergleich zu früheren Jahren müssen Landwirte für die Lagerung tief in ihre Taschen greifen. Selbst bei abgeschriebenen Eigenlägern rechnen Berater mit mindestens 2 bis 2,50 € pro t und Monat für die Lagerkosten, Schwund usw.

„Bei Fremdlagerungen müssen Sie mittlerweile sogar mit den doppelten oder sogar noch höheren Sätzen rechnen“, sagt ein Marktkenner. Dabei seien die eventuellen Gebühren für das spätere Auslagern – wenn das Getreide bzw. der Raps nicht an den Lagerhalter verkauft wird – nicht einmal dabei.

Momentan sind die meisten Erfasser noch damit beschäftigt, die Getreide- und Rapsmengen „abzuarbeiten“, die ihnen ex Ernte geliefert wurden. Deshalb bemühen sie sich kaum um Anschlusspartien. Das dürfte sich ändern wenn die Nacherfassung beginnt. Dass die Preise dann nachhaltig anziehen, ist allerdings nicht sicher.

Die Müller, Futtermischer und andere Verarbeiter werden wohl bald damit beginnen, sich ihre Anschluss-Rohversorgung bis Anfang 2023 zu sichern. Beim Raps deckelt eine überraschend große EU-Ernte die Kurse. Freundlicher ist die Ausgangslage bei Getreide: Da die Ernte bei uns und in weiteren EU-Staaten kleiner ausgefallen ist als 2021, erwarten Beobachter freundlichere Tendenzen.

Was macht der Weltmarkt?

Vieles hängt im weiteren Verlauf aber auch vom Drittlandgeschäft ab. Viele traditionelle Abnehmer von Weizen und Gerste aus der EU in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten usw. sind auch 2022/23 auf umfangreiche Zufuhren angewiesen. Auch China soll schon sondiert haben, zu welchen Konditionen EU-Getreide zu bekommen ist. Und zeitweise sah es auch so aus, als würde der Export ein Selbstläufer. Mit der Ukraine schien ein potenter Konkurrent auf dem Weltmarkt bis auf Weiteres auszufallen. Das hat sich mittlerweile als Trugschluss erwiesen.

Nach Abschluss eines Abkommens zwischen Russland und der Ukraine über ukrainische Agrarexporte auf dem Seeweg nahmen die Frachtmengen erst langsam zu. Beobachter hegen sogar immer noch Zweifel an dem Bestand der Vereinbarungen. Doch mittlerweile summieren sich die Getreide-und Ölsaatenexporte der Ukraine schon auf mehrere Mio. t, und Tag für Tag verlassen weitere beladene Schiffe das Land. Etliche Mengen werden zudem auf dem Landweg exportiert, z. B. in die EU.

Für die ukrainische Landwirtschaft ist das gut. Daran ändern auch niedrige Erlöse und hohe Frachtkosten nichts. Die Kehrseite der Medaille ist aber: EU-Exporteure müssen kräftige Zugeständnisse machen, um noch zum Zuge zu kommen. Viele mauern deshalb ihrerseits bei den Preisen im Einkauf.

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