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Streit um französischen Schweinepreis eskaliert

In Frankreich ist die Leitnotierung für Schlachtschweine am Marché du Porc Breton (MPB) in der vergangenen Woche (am 10. und 13.08.) abgesagt worden. Grund war nach Angaben des MPB das Fehlen von drei wichtigen Käufern bei der Schweineversteigerung, darunter Cooperl und die Bigard-Gruppe.

Lesezeit: 3 Minuten

In Frankreich ist die Leitnotierung für Schlachtschweine am Marché du Porc Breton (MPB) in der vergangenen Woche (am 10. und 13.08.) abgesagt worden. Grund war nach Angaben des MPB das Fehlen von drei wichtigen Käufern bei der Schweineversteigerung, darunter Cooperl und die Bigard-Gruppe. Diese hatten im Vorfeld angekündigt, die Auktion zu boykottieren, weil dort ihrer Ansicht nach seit Wochen „ein manipulierter Preis“ festgestellt werde. „Es gibt eine politische Notierung, die keinen Bezug zur Marktrealität hat“, kritisierte Cooperl-Präsident Patrice Drillet.

 

Grund für den Zwist ist eine auf sanften politischen Druck durch Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll im Juni zustandegekommene Vereinbarung mit der Branche, die zu einer Anhebung der Schlachtschweinenotierung auf 1,40 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) geführt hatte. Vor allem die großen Einzelhandelsketten wie Intermarché und Leclerc, ausgestattet mit eigenen Fleischfabriken, erklärten sich bereit, dieses Ansinnen mitzutragen und für die Schweine am MPB entsprechend zu zahlen. Nun scheren mit Cooperl und Bigard zwei große Schlacht- und Zerlegebetriebe, die im vergangenen Jahr gut 30 % der am MPB gehandelten Schweine bestellt hatten, aus der Preiskoalition aus. Beim Export von Teilstücken sei aufgrund des internationalen Wettbewerbs der künstlich angehobene Schweinepreis nicht zu erlösen, während man gleichzeitig beim Verkauf an die heimischen Wursthersteller von ausländischen Angeboten aus Spanien und Deutschland unterboten werde, kritisierten die beiden Unternehmen. Die ausgesetzte Notierung schlug im Nachbarland so hohe Wellen, dass sich auch Le Foll zu Wort meldete.


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Runder Tisch Ende August


Gegenüber der Presse betonte der Minister, dass eine Notierung nicht nur für die Bretagne, sondern für ganz Frankreich notwendig sei und er alles dafür tun werde, dass diese bald wieder stattfinde. Im Übrigen werde dort kein politischer Preis festgestellt. Vielmehr spiegelte die Notierung die Anstrengungen der ganzen Branche zur Überwindung der Krise am Schweinemarkt wider. Darüber hinaus hatte Le Foll zu Wochenbeginn für Ende August einen Runden Tisch angekündigt, der die Grundlagen für neue Formen von Handelsvereinbarungen zwischen Erzeugern, Fleischproduzenten und dem Handel erarbeiten solle. Am vergangenen Freitag gab der Minister dann überraschend bekannt, dass er am Montag dieser Woche mit einer Delegation des MPB sowie mit Vertretern des regionalen Schweineausschusses (CRP) in der Bretagne, des Fachverbandes der Schweineproduzenten (FNP) sowie den eingeladenen Schlachtbetrieben im Agrarressort zusammenkomme. Ziel sei es, gemeinsame Lösungen zur Situation am bretonischen Schweinemarkt zu finden. MPB-Präsident Daniel Picart sprach gegenüber französischen Medien sogar davon, dass dieser Runde Tisch über den Fortbestand des Marché du Porc Breton und in der Folge auch über die Zukunft der Schweinebranche insgesamt entscheiden werde.


Kein Treffen mit Valls


Derweil machten im Verlauf der vergangenen Woche Vertreter des CRP in Plérin auf die „dramatische“ Situation in der Schweinebranche aufmerksam. Sie forderten dabei auch das Eingreifen von Frankreichs Premierminister Manuel Valls in die Krise, die Gefahr laufe, sich auf die gesamte Tierhaltung des Landes auszuweiten. Dieser wiederum erklärte bei einem Besuch in Avignon die Notwendigkeit, „gute Lösungen“ zu finden. Ein Zusammentreffen mit den Schweinehaltern lehnte er aber ab und verwies hierbei auf die Zuständigkeit von Le Foll. CRP-Vizepräsident Michel Bloc’hmonierte bei einer Veranstaltung des MPB die „erheblichen Wettbewerbsverzerrungen auf europäischer Ebene“. (AgE)

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