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Nach ASP-Fall

Südkorea stoppt Einfuhr von Schweinefleisch aus Deutschland

Handel und Bauernverbände sind wegen dem ASP-Fall in Brandenburg in großer Sorge, dass wichtige Handelspartner in Drittstaaten die Fleischeinfuhr aus Deutschland stoppen. Südkorea prescht vor.

Lesezeit: 3 Minuten

Als Konsequenz auf das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland hat Südkorea am Donnerstag die Einfuhr von Schweinefleisch aus der Bundesrepublik untersagt.

Das teilte das südkoreanische Landwirtschaftsministerium in Seoul nach Informationen von Reuters mit. 2019 erlebte das Land selbst einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest mit mindestens 14 festgestellten Fällen. Dies führte zum Keulen von mehr als 145.000 Schweinen, um das Virus einzudämmen.

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Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaft (VEZG) hat am Freitag zudem in einer außerordentlichen Preiskonferenz die Schlachtschweinenotierung um 20 Cent auf 1,27 €/kg Schlachtgewicht gesenkt.

Handel und Verbände in großer Sorge

Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) warnte parallel bereits vor direkten Auswirkungen auf den Export in Drittländer und scheint nun recht zu haben. Es sei davon auszugehen, dass kurzfristig die Drittlandslieferungen aus Deutschland in Märkte wie China, Japan und Korea vollständig zum Erliegen kommen, so der Verband am Donnerstag.

Insbesondere Produkte, die hierzulande so gut wie nicht nachgefragt werden, seien von einem Exportstopp betroffen. Dazu zählen z. B. Pfoten, Ohren, Schwänzchen und Knochen. Diese Teilstücke werden in vielen Absatzmärkten als Delikatessen angesehen und ihre Vermarktung trägt zu einer nachhaltigen Nutzung und Wertschöpfung in der Fleischproduktion bei, heißt es. Durch den Exportstopp könnten diese meist nicht mehr als Lebensmittel vermarktet werden. Infolge dessen sei mit einer starken Beeinflussung der Absatzströme des Schweinefleischmarktes zu rechnen.

Der VDF sieht es daher als unabdingbar an, dass neben einer effizienten Seuchenbekämpfung schnellstmöglich Vereinbarungen mit Drittländern zur Wiederaufnahme des Handels mit Schweinefleisch getroffen werden, damit aus den übrigen Regionen in Deutschland weiterhin Schweinefleisch exportiert werden kann.

Bauernverbände fürchten Folgen

Auch die Bauernverbände, wie etwa aus Bayern und Thüringen, warnen vor Folgen. TBV-Präsident Dr. Klaus Wagner sagte am Donnerstag, man sorge sich um einen Preisverfall für Schweinefleisch, der viele Schweinhalter vor existenzielle Probleme stellen kann. „Es ist zu befürchten, dass der Export und damit auch der Preis für Schweinefleisch einbrechen wird, da die meisten Staaten, wie China, nur Fleisch aus ASP-freien Ländern akzeptieren“, so Wagner, der an den ASP-Fall in Belgien erinnert.

Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie würden die Folgen der ASP aus Sicht des TBV besonders gravierend sein: „Der Preis, den die Landwirte für ihre Mastschweine erhalten, ist in den letzten Monaten aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schließung des Tönnies-Schlachthofes bereits enorm unter Druck geraten, so dass seit April der Umsatz in der Schweinemast die Vollkosten nicht mehr decken kann. Der jetzt zu befürchtende Preisverfall kann die Betriebe wirtschaftlich nochmals hart treffen“, so der Bauernpräsident.

Wagner fordert daher Unterstützung der Politik: „Wir erwarten, dass sich die Bundesregierung jetzt massiv für eine Anerkennung der Regionalisierung durch Drittstaaten einsetzt. Exportbeschränkungen dürfen nur dort wirken, wo die ASP auch aufgetreten ist. Nur so wird es möglich sein, weiter Schweinefleisch aus Regionen wie Thüringen zu exportieren, die nicht von der ASP betroffen sind.“

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