Mit 571.000 Tonnen wurden 17 Prozent mehr Schweinefleisch eingeführt als im Jahr 2017. Der Grund dafür ist die stetig steigende Nachfrage nach Schweinefleisch, die von der Produktion in Südkorea nicht gedeckt werden konnte. Seuchenbedingte Produktionseinbrüche durch die Maul- und Klauenseuche sowie durch die Ferkelseuche PEVD (Porzine Epizootische Diarrhoe Virus) waren unter anderem die Gründe für den erhöhten Importbedarf. Auch die Geflügelgrippe kam der Nachfrage nach Schweinefleisch zu Gute. Die Beliebtheit von Grillgerichten vom Schwein ist in Südkorea groß und die Nachfrage von fertigen Menüs wächst stetig, da in den Ballungszentren die Anzahl der Singlehaushalte konstant nach oben klettert.
Der Hauptlieferant von Schweinefleisch nach Südkorea sind mit einem Anteil von 34 Prozent an allen Importen die USA, wobei die USA gegenüber den EU-Lieferanten stetig Marktanteile hinzugewinnen. Im Jahr 2017 waren es noch 31 Prozent gewesen. Insbesondere die fehlenden Exporte der Ware nach China durch die aufgrund des Handelsstreites zwischen der USA und China deutlich erhöhten Importzölle forcieren den Zustrom aus den USA. Der wichtigste europäische Lieferant ist mit Abstand Deutschland. Bäuche (fettreich) sind die Exportschlager. Importiertes Schweinefleisch deckt etwa einen Drittel der Nachfrage Südkoreas.
Über 90 Prozent des importierten Schweinefleischs ist tiefgefroren und wird hauptsächlich weiterverarbeitet. Die größten Mengen entfallen auf Schweinebäuche, Schultern und Nacken. Preislich hat die USA die Kostenführerschaft inne. Im Dezember 2018 lag der Exportwert je Kilogramm Schweinefleisch für US-Ware bei 2,50 US-Dollar und für Ware aus Deutschland bei 3,08 US-Dollar je Kilogramm. Für das Jahr 2019 erwarten US-Marktanalysten im Vergleich zum Vorjahr weniger Importe Südkoreas, da die Eigenproduktion im Jahr 2019 schätzungsweise um rund drei Prozent gegenüber dem Jahr zuvor wieder ausgebaut wird. AMI