Mit dem Auslaufen der Hauptdüngersaison fallen üblicherweise die internationalen Harnstoffpreise. In diesem Jahr bremsen zwischenzeitlich wieder angestiegene Erdgas- und höhere Maisnotierungen den Sinkflug allerdings ab.
Erdgas verteuert
Zwischen den N-Preisen und Energiekursen sowie Maisnotierungen besteht ein grundsätzlicher marktwirtschaftlicher Zusammenhang. Die Herstellung von Harnstoff ist sehr energieaufwändig: rund 80 % der Kosten entfallen auf diesen Faktor. Daher liegt es nahe, dass bei steigenden Herstellungsaufwand der nachfragebedingte Preisrückgang von der Anbieterseite spürbar abgebremst wird.
Hausse auf Getreidemarkt
Die in jüngster Zeit wieder ansteigenden Getreide- und Maiskurse tragen ebenfalls dazu bei, dass die Düngerpreise wieder Auftrieb bekommen. Hintergrund ist der monopolähnliche Markteinfluss der Düngerindustrie: Höhere Marktfruchtpreise verstärken mit dem durch den N-Düngereinsatz erreichten höheren Ertrag zusätzlich die preisbedingt zunehmenden Verkaufserlöse.
Für die Düngerverbraucher bleibt es bei steigenden Düngerpreisen bis zu einem gewissen Punkt zwar immer noch rentabel, teurer gewordenen Dünger einzukaufen. Die Marktmacht der Düngerindustrie reicht aus, über angepasste Düngerangebotsmengen die Ware soweit zu verknappen und zu verteuern, bis die preisliche Schmerzgrenze der Düngeranwender erreicht ist.
N-Düngerpreise stabilisiert
Die Terminkurse für N-Dünger an den führenden Börsen zeigen nur noch geringe Abwärtstendenzen für die kommenden 2 Monate an, danach beginnen bereits wieder die saisonüblichen Steigerungen des 2. Halbjahres bis ins nächste Frühjahr hinein. Die extrem hohen Kurse der Ausnahmejahre 2021/22 werden zwar nicht wieder erreicht, aber das Niveau bleibt über den langfristigen Mittelwerten.