Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse haben sich im August im Mittel auf dem Vormonatsniveau bewegt; der im Juli und Juni zu beobachtende Abwärtstrend kam damit vorerst zum Stillstand. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am vergangenen Donnerstag (6.9.) mitteilte, lag der von ihr berechnete Preisindex mit 167,6 Punkten um 0,2 % über dem Juliwert; das Vorjahresniveau wurde jedoch um 5,4 % unterschritten. Maßgeblich für die Stabilisierung im Berichtsmonat waren den Analysten aus Rom zufolge die anziehenden Notierungen für Getreide. Der entsprechende Subindex legte gegenüber Juli um 4,0 % auf 168,4 Punkte zu, wobei die Weizenpreise sogar um gut 8 % stiegen.
Die schwache Getreideernte in der Europäischen Union und Russland sei vor allem für den Preisauftrieb verantwortlich, erläuterte die FAO. Der Organisation zufolge blieben die globalen Fleischpreise im August mit einem Indexwert von 166,3 Punkten im Schnitt stabil. Dabei hätten anziehende Notierungen für Schweine- und Schaffleisch wegen der höheren Importnachfrage Chinas den Wertverlust bei Rind- und Geflügelfleisch ausgeglichen. Der Index für Milcherzeugnisse war gegenüber Juli um 1,5 % auf 196,2 Punkte rückläufig und gab damit den dritten Monat in Folge nach. Laut FAO trug auch der traditionell eher schwache Handel im August zur Preiseintrübung bei. Die Dürrefolgen in der EU und Australien könnten die dortige Milcherzeugung bremsen, doch sei in Neuseeland mit einem höheren Rohstoffaufkommen zu rechnen. Derweil setzte der Sub-Index für Pflanzenöle seine Abwärtsbewegung fort und ging im Vergleich zum Vormonat um 2,6 % auf 138,2 Punkte zurück; das war der niedrigste Stand seit fast drei Jahren.
Grund für den jüngsten Abschwung war den Experten aus Rom zufolge die fortgesetzte Preisschwäche bei Palm- und Sojaöl wegen geringer Importnachfrage. Die stärksten Abschläge verzeichneten im August nach FAO-Angaben die globalen Zuckernotierungen. Der entsprechende Teilindex sank gegenüber dem Vormonat um 5,4 % auf 157,3 Punkte, was ein neues Zehnjahrestief bedeutete. Ursache dafür sei auch die Währungsschwäche der großen Exporteure Brasilien und Indien, was zu geringeren Angebotspreisen geführt habe, erläuterten die Analysten in Rom. AgE