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Thünen-Baseline: Pflanzliche Produkte teurer, Fleisch uneinheitlich

Wissenschaftler des Thünen-Istituts haben ihre erwarteten Entwicklungen für die kommenden 10 Jahre für den deutschen Agrarsektor vorgestellt.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Preise für pflanzliche Produkte in Deutschland dürften nach Einschätzung des Thünen-Instituts (TI) in Braunschweig unter bestimmten Voraussetzungen bis 2030 gegenüber dem Durchschnitt der Referenzperiode 2017 bis 2019 steigen, während für tierische Produkte mit uneinheitlichen Entwicklungen gerechnet wird. Wie Wissenschaftler des Instituts unter der Federführung von Marlen Haß in ihren aktuellen „Thünen-Baseline 2020 - 2030: Agrarökonomische Projektionen für Deutschland“ schreiben, dürfte die betreffende Teuerung allerdings weniger stark als am Weltmarkt ausfallen.

Unterdessen würden in der Bundesrepublik wohl auch die Preise für Ölsaaten, Ölschrote und Pflanzenöle steigen. Zudem dürften sich die Preise für Zucker und Zuckerrüben bis 2030 nach dem deutlichen Einbruch infolge des Wegfalls des EU-Quotensystems im Jahr 2017 erholen. Allerdings werde das Preisniveau hier niedriger ausfallen als vor der Aufhebung der Produktionsquoten. AgE

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Die Einschätzungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Entwicklung des deutschen Agrarsektors im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017-2019:

Ackerbau:

Trotz aktueller Herausforderungen beim Rapsanbau, der die Rapsanbauflächen und Durchschnittserträge in den letzten Jahren sinken ließ, gewinnt der Anbau von Ölsaaten in der Projektion langfristig bis zum Jahr 2030 an Wettbewerbsfähigkeit und wird wieder deutlich ausgedehnt. Zurückzuführen ist das vor allem auf stärkere Preis- und auch Ertragssteigerungen im Vergleich zu Getreide.

Fleischproduktion:

Mit Blick auf die Entwicklung im Fleischsektor lassen höhere Umwelt- und Tierwohlstandards erwarten, dass sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre abschwächt, insbesondere in der Schweinefleischerzeugung. Die Geflügelfleischerzeugung hingegen wird bis zum Jahr 2030 noch leicht wachsen.

Milchproduktion:

Stabile Milchpreise und Milchviehbestände in Verbindung mit einer weiteren Steigerung der Milchleistung führen zu einem moderaten Anstieg der Milchanlieferungen.

Einkommen:

Das durchschnittliche reale Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt sich über die Projektionsperiode rückläufig, erreicht 2030 aber immer noch das mittlere Niveau der letzten zehn Jahre.

Agrarhandel:

Mit Blick auf den weiter wachsenden globalen Agrarhandel verliert die EU zwar etwas an Bedeutung, kann ihre Exporte in Drittstaaten aber weiter steigern und so vom weltweiten Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum profitieren. Dabei liegen wichtige Zielmärkte vor allem auf dem afrikanischen und asiatischen Kontinent. Auch die Exporte nach Nordamerika nehmen weiter zu.

Umwelt:

Verschärfte Umweltauflagen führen bis zum Jahr 2030 zu einer rückläufigen Entwicklung der Stickstoffbilanzüberschüsse sowie der Treibhausgas- und Ammoniakemissionen.

Verringerter Fleischkonsum:

In der aktuellen Thünen-Baseline wurden außerdem die Auswirkungen einer EU-weiten Reduzierung des Fleischkonsums untersucht. Die Berechnungen zeigen, dass bei einer sinkenden heimischen Nachfrage die Mengen, die nicht mehr in der EU absetzbar sind, nur teilweise in Drittstaaten exportiert werden können. Die Folge: Sinkende Erzeugerpreise für Fleisch und eine rückläufige Fleischerzeugung. Der Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber der Baseline trifft insbesondere schweinehaltende Betriebe hart, da diese bereits in der Baseline nur geringe Margen erzielen. Die Umwelt profitiert hingegen: Durch einen Abbau der Tierbestände sinken die Stickstoffüberschüsse und Treibhausgasemissionen in Deutschland. Auch global werden weniger Treibhausgase emittiert.

Die Thünen-Baseline stellt keine Prognose der Zukunft dar, sondern beschreibt die erwarteten Entwicklungen unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung exogener Faktoren und Politiken. Dargestellt werden durchschnittliche mittelfristige Entwicklungen. Jahresspezifische Auswirkungen von Extremwetterereignissen oder Preisschwankungen werden in der Baseline nicht abgebildet. Die Thünen-Baseline stellt primär ein Referenzszenario für die Analyse der Auswirkungen alternativer Politiken und Entwicklungen dar.

Die Thünen-Baseline wird alle zwei Jahre vom Thünen-Modellverbund erstellt. Die Thünen-Baseline stellt keine Prognose der Zukunft da, sondern beschreibt für die nächsten zehn Jahre erwartete Entwicklungen für den deutschen Agrarsektor unter gegebenen (agrar-) politischen Rahmenbedingungen und Annahmen zur Entwicklung exogener Einflussfaktoren. Die Thünen-Baseline stellt damit ein Referenzszenario für die Analyse der Auswirkungen alternativer Politiken und Entwicklungen dar.

Die Projektion des Zeitraums 2020–2030 beruht auf den bis Februar 2020 vorliegenden Daten und Informationen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung und auf der Annahme, dass die derzeitige Agrarpolitik beibehalten wird bzw. bereits beschlossene Politikänderungen wie geplant umgesetzt werden.

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