Die Schinkenproduktion in Ahlen konnte sich auch unter dem neuen Konzerndach nicht konsolidieren. Tönnies hatte das Werk erst Anfang 2024 vom Konkurrenten Vion übernommen. Nun kündigt Tönnies Lebensmittel als Teil der Premium Food Group an, die Schinkenproduktion zu bündeln und in diesem Zuge den Standort Ahlen zu schließen. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen.
Es sei eine "strategische Entscheidung für die Zukunft", die Verarbeitung und Schinken ab dem 1. Juni 2025 aus Rheda sowie Sögel (Niedersachsen) zu organisieren, erklärt der Konzern. Der überwiegende Teil der Ahlener Belegschaft erhalte ein Arbeitsplatzangebot am Standort Rheda.
Zu geringe Auslastung
„Wir haben den Betrieb seit der Übernahme weiterhin autark geführt. Zuletzt ist es uns aber nicht mehr gelungen, die Auslastung hochzuhalten. Deshalb ist die Zusammenlegung in Rheda alternativlos“, sagt Frank Böckenkötter, Geschäftsführer des Ahlener Fleischcenters. Er treibt die Zusammenführung in Rheda mit voran.
„Wir freuen uns, dem überwiegenden Teil der 210 Kolleginnen und Kollegen ein Arbeitsplatz-Angebot machen zu können“, erläutert Christian Nottbrock, Geschäftsführer von Tönnies Lebensmittel. Die Kolleginnen und Kollegen, die eine dienstliche Wohnung haben, können in ihren bisherigen Wohnungen bleiben und müssen nicht umziehen. Für den Transport zum neuen Arbeitsplatz ist gesorgt. „Gleichwohl sind wir uns der anstehenden Veränderungen und Konsequenzen für alle Beteiligten bewusst und werden diese verantwortungsvoll und eng begleiten“.
Der Standort Ahlen wird sukzessive abgewickelt. Anlagen und Maschinen werden entweder an anderen Standorten eingesetzt oder verkauft. Für das Gebäude prüfe das Unternehmen derzeit verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, hieß es.