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Trump schließt Handelsdeal - Mais- und Sojanotierungen stürzen ab

Trumps Phase-Eins-Handelsdeal mit China enthält ein Schlupfloch: Die US-Agrargüter müssten von den Chinesen tatsächlich benötigt werden und wettbewerbsfähig sein.

Lesezeit: 6 Minuten

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Mittwoch den von ihm vor allem für die US-Farmer viel gepriesenen Phase-Eins-Handelsdeal mit China. An der CBoT stürzten in Folge die Notierungen von Mais und Sojabohnen, aber auch anderer Produkte wie Schweinefleisch, ab, meldet aiz.info.

Denn der Vertrag enthält ein Schlupfloch, das die Absichtserklärung Chinas, den USA 2020 um 12,5 Mrd. USD (11,2 Mrd. Euro) und 2021 um 24 Mrd. USD (21,5 Mrd. Euro) mehr Agrargüter abzukaufen als zur Ausgangsbasis von 24 Mrd. USD (21,5 Mrd. Eur o) im Jahr 2017, in Schall und Rauch aufgehen lassen könnte.

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Die Käufe sollten nämlich nur nach Maßgabe der Marktverhältnisse erfolgen. Was so viel heißt wie: Die US-Agrargüter müssten von den Chinesen tatsächlich benötigt werden und wettbewerbsfähig sein. Da keine staatlichen Einkäufe vorgesehen sind, gelten privatwirtschaftliche Regeln der Märkte. Und die Strafzölle - etwa in Höhe von 60% auf US-Schweinefleisch - bleiben aber weiterhin in Kraft. Sie werden vom Phase-Eins-Deal noch nicht aufgehoben.

Der Maisfuture an der CBoT steuerte bis Freitag auf die stärksten Wochenverluste seit fünf Monaten zu und der auf Sojabohnen auf die seit der dritten Augustwoche des Vorjahres. Auch die Rallye auf den Weizen- und Rapsterminmärkten fand ein vorläufiges Ende, nachdem der März-Mahlweizenkontrakt an der Euronext in Paris am Mittwoch mit 195,25 Euro/t den höchsten Schlusskurs für den Frontmonat seit März 2019 erreicht hatte.

Am Freitagmittag war er wieder leicht im Plus bei 193,50 Euro/t und verbuchte immer einen Wochengewinn von 2 Euro/t. Soft Red Winter an der CBoT erklomm zur Wochenmitte ein Eineinhalbjah re-Hoch. An der Wiener Produktenbörse zogen diese Woche die Notierungen von Qualitätsweizen und Mahlroggen an.

Der Februar-Rapsfuture in Paris ging bis zum Handelsschluss am Donnerstag auf 404,25 Euro/t zurück. Am Montag schloss er noch bei 420,50 Euro/t. Hintergrund des Einbruchs beim Raps ist ein Einknicken der internationalen Pflanzenölkurse als Folge dessen, dass Indien vorige Woche als Vergeltung für Kritik der Regierung in Kuala Lumpur an seiner Kaschmir-Politik alle Palmöleinkäufe aus Malaysia gestoppt hat. Indien war seit 2014 wichtigster Abnehmer Malaysias für sein Palmöl mit zuletzt 4,4 Mio. t jährlich, was 24% der malaysischen Ausfuhren dieses Pflanzenöls entspricht.

Malaysia und der größte Produzent Indonesien sind die Big Player am Palmöl-Weltmarkt. Palmöl macht als Pflanzenöl Nummer eins - noch vor Sojaöl - gut 35% der weltweiten Erzeugung aus, der Anteil von Rapsöl kommt gerade einmal auf rund 15%.

Fundamentaldaten, Streiks in Frankreich und staatliche Eingriffe Russlands stärken Weizen

Die internationalen Weizennotierungen wurden jüngst von einem Mix an Faktoren gestärkt, so aiz.info weiter. Fundamental wirken zunehmende Anzeichen für ein knapper werdendes Angebot und starke Exportnachfrage bullish. Zudem entwickelten die Winterweizenbestände in der Schwarzmeer-Region wegen überdurchschnittlicher Temperaturen kaum Winterhärte, es fehlt lokal an schützender Schneedecke und auch dort, wo zumindest einige Millimeter liegen, damit vor allem auch an Feuchtigkeit.

Dies, ein stärkerer Rubelkurs und starke Exportnachfrage bei gleichzeitig geringerem Angebot als im vorigen Wirtschaftsjahr trieben in den letzten Wochen die Exportpreise für russischen Weizen auf eine Saisonspitze.

Russische Regierung zieht Exportzügel mit Quote für zweite Saisonhälfte an

Offensichtlich auch aus Angst, die Getreidepreise könnten auch im Inland für die ohnehin krisengeplagte russische Bevölkerung davongaloppieren, will die Regierung in Moskau nun die Zügel anziehen und Quoten für den Getreideexport in der zweiten Hälfte des bis 30. Juni dauernden Wirtschaftsjahres 2019/20 festsetzen, damit eine ausreichende Versorgung des Inlandsbedarfs gewährleistet bleibe.

Ausgehend von einer Gesamtproduktion von 121 Mio. t Getreide errechnet das Ministerium ein Exportpotenzial von 45 Mio. t, wovon im ersten Halbjahr 2019/20 schon 25 Mio. t ausgeführt worden seien. Somit sieht ein entsprechender Dekretsentwurf eine Quote von 20 Mio. t für Ausfuhren bis zur Jahresmitte 2020 vor. Ob diese Maßnahme mit den Regeln der WTO kompatibel ist, wird bezweifelt. Diese Exportbremse und Ausfälle bei anderen wichtigen Weltmarktlieferanten wie Australien eröffnen nun dem Mitbewerb wie der EU zusätzliche Marktsegmente.

Exportprognose der EU erhöht - Streiks in Frankreich Preistreiber und Risikofaktor

Die französische Analyse Strategie Grains setzte erst am Donnerstag die Schätzung der Weizenexporte der EU für 2019/20 von 28,7 Mio. t in der Dezember-Prognose auf 30,5 Mio. t hinauf. Obendrauf sagt sie der Union 2020 mit 139,8 Mio. t eine um 4% kleinere Weizenernte als 2019 (145,8 Mio. t) voraus.

Laut von Reuters zitierten Umfragen sei im regengeplagten Frankreich - der größte Getreideproduzent in der EU - der Anbau von Winterweizen zur Ernte 2020 gegenüber dem Vorjahr um 10% zurückgegangen und auf dem kleinsten Stand seit 19 Jahren.

Die Ausfuhren der EU halten weiterhin schwunghaft an, wegen technischer Probleme konnte aber die EU-Kommission seit Weihnachten keine frischen Exportzahlen zur Verfügung stellen. Auch in den USA kommen die Ausfuhren in Schwung. Das USDA meldete für die Berichtswoche bis 9. Januar 650.600 t Weizenverkäufe, was den Schnitt der vergangenen vier Wochen um 32% übertrifft.

Ein Preistreiber und Sorgenkind zugleich bleiben in der EU die Eisenbahner- und auch Hafenarbeiterstreiks in Frankreich. Noch steht ausreichend Getreide in den Exporthäfen zur Verfügung, allerdings hat sich die Logistik verteuert und steigen wegen reger Nachfrage die Produktpreise. Sollten die Streiks allerdings noch länger anhalten, droht Ware in den Häfen auszugehen. Es heißt jetzt schon, dass Geschäfte mit dem für Frankreich typischen schwächeren Mahlweizen von 10 bis 11% Protein zunehmend von anderen Ländern wie Deutschland bedient würden. Zudem laufen in Deutschland laut Agenturberichten laufend Exportverladungen von Weizen mit 12,5% Protein für Länder wie den Iran.

Die Exportpreise stiegen zuletzt weiter. Der Vergleich der EU-Kommission von Exportpreisen auf fob-Basis zum Stichtag 15. Januar bei einem Kurs des Euro von 1,1301 USD sieht bei den fob-Preisen Weizen aus der EU mit umgerechnet 225 USD/t (+7 USD zum 8. Januar) gleichauf mit dem aus der Schwarzmeerregion (+4 USD zum 8. Januar) und ganz deutlich vor Soft Red Winter aus den USA (258 USD/t, +7 USD zum 8. Januar).

Ein ähnliches Bild zeigte die am Dienstag geschlossene jüngste Weizenausschreibung Ägyptens: Das billigste aus Russland stammende Angebot machte auf fob-Basis 235,30 USD/t (210,67 Euro) aus. Es heißt dazu, die Preise c &f seien letztlich gegenüber dem Tender in der Woche zuvor neuerlich um etwa 4 USD/t gestiegen, nachdem sie da schon um etwa diesen Betrag höher waren als gegen Jahresende 2019.

Französischer Weizen war fob nur unmerklich teurer als der russische offeriert, hat aber höhere Transportkosten. Diese Woche war auch die Türkei mit einem Weizentender über rund 500.000 t am Markt

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