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Üppige Versorgungslage auf dem internationalen Sojabohnenmarkt
Die zuletzt in Argentinien erfolgte Steigerung der Sojabohnenverarbeitung dürfte sich in den kommenden Monaten noch fortsetzen und wird wahrscheinlich für Preisdruck am internationalen Sojaschrotmarkt sorgen. Auch sonst bleibt der globale Markt gut versorgt.
Die zuletzt in Argentinien erfolgte Steigerung der Sojabohnenverarbeitung dürfte sich in den kommenden Monaten noch fortsetzen und wird wahrscheinlich für Preisdruck am internationalen Sojaschrotmarkt sorgen. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hob kürzlich seine Prognose für die Sojabohnenverarbeitung 2015/16 für Argentinien um 2,2 Mio. t auf 45,7 Mio. t an; das wären 5,5 Mio. t oder 13,7 % mehr als im Vorjahr. Aufgrund der deutlichen Abwertung des argentinischen Pesos gegenüber dem Dollar hat sich die Wettbewerbsfähigkeit von argentinischem Sojaschrot auf dem internationalen Parkett kräftig erhöht.
Das internationale Handelsvolumen von Sojabohnen wird laut USDA im laufenden Vermarktungsjahr voraussichtlich noch größer ausfallen als bislang angenommen. Die globale Bohnenimporte 2015/16 werden auf ein Rekordniveau von gut 128 Millionen Tonnen veranschlagt, das wären 6 Mio. t oder 4,9 % mehr als in der abgeschlossenen Kampagne. Gleichzeitig werden sich die weltweiten Exporte nach Einschätzung der Fachleute von 125,9 Mio. t auf 130,9 Mio. t erhöhen. Vor allem für China rechnet das USDA mit einer stärkeren Importnachfrage aufgrund des hohen Bedarfs an Proteinfuttermitteln; diese soll um 3,7 Mio. t oder 4,7 % auf 82 Mio. t wachsen. Von der steigenden Bohnennachfrage Chinas soll dem Bericht zufolge vor allem die Exporteure in Brasilien profitieren: Während die Ausfuhren dieses Landes 2015/16 im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Mio. t auf 58 Mio. t steigen sollen, wird für die USA ein Minus von 4,2 Mio. t auf 46 Mio. t erwartet. Für die EU veranschlagt das US-Ministerium die Sojabohneneinfuhren jetzt mit 13,2 Mio. t um 200 000 t niedriger als 2014/15.
Das Ministerium rechnet für 2015/16 nach wie vor mit einer globalen Spitzenernte an Sojabohnen, wobei die Prognose im Vergleich zum Vormonat jedoch um 300 000 t auf jetzt 320,2 Mio. t zurückgenommen wurde. Demnach würde der Vorjahresrekord aber immer noch spürbar übertroffen, und zwar um 1,6 Mio. t oder 0,5 %. Davon sollen die Rekordmenge von 100,0 Mio. t auf Brasilien sowie 58,5 Mio. t auf Argentinien entfallen.
Wie aus dem USDA-Bericht außerdem hervorgeht, steht der Ernte 2015/16 eine globale Sojabohnennachfrage von insgesamt 315,8 Mio. t gegenüber. Davon wird den Washingtoner Experten zufolge voraussichtlich die Rekordmenge von 278,0 Mio. t Bohnen verarbeitet.
Insgesamt ergäbe sich nach den aktuellen Vorhersagen des US-Landwirtschaftsministeriums für die Kampagne 2015/16 eine üppige Versorgungslage mit einem Produktionsüberschuss von 7,9 Mio. t Sojabohnen, nach 19,3 Mio. t im Vorjahr. Deshalb wird unter dem Strich mit einem weiteren Anstieg der globalen Bestände gerechnet, und zwar um 1,7 Mio. t oder 2,2 % auf 78,9 Mio. t zum Abschluss der derzeitigen Saison. AgE