Die Ukraine kann mit einer Rekordernte rechnen. Das geht zumindest aus der Prognose des landwirtschaftlichen Analyse- und Informationsdienstes APK-Inform der Ukraine hervor. Die Analysten schätzen die Getreideernte im Inland auf ein Rekordergebnis von rund 71,9 Mio. t, berichte aiz.info. Gleichzeitig wurde die Schätzung für das Exportpotenzial 2019/20 auf gut 50,5 Mio. t erhöht. Nach oben korrigiert wurden die Ausfuhraussichten für Weizen und Gerste - auf bis zu 18,6 Mio. t bzw. 4,8 Mio. t -, was gegenüber dem Vorjahr um 20,4% bzw. 35% mehr wären. Dagegen wurden die Exportchancen für Körnermais auf etwa 26,5 Mio. t gesenkt (-11,7%).
In einem traditionell Anfang Oktober zwischen dem ukrainischen Wirtschaftsministerium und den Vertretern der Exporteure unterzeichneten "Memorandum of Understanding" waren erstmals keine konkreten Obergrenzen für die angemessene Höhe der Getreideausfuhren festgelegt worden, da keine Einigung über die für den Export bereitstehenden Weizenmengen erzielt werden konnte, erklärte ein Insider gegenüber APK-Inform. So hatte die Regierungsseite die Exportweizenmenge auf 18 Mio. t und die Exportgesellschaften auf 20 Mio. t geschätzt.
Widersprüche hätte es auch bei der Bewertung der Erntequalität gegeben, heißt es weiter. Schließlich sei vereinbart worden, dass das Ministerium die Marktteilnehmer wöchentlich über den aktuellen Stand der Getreideausfuhren informieren und monatlich mit ihnen den Abstand zur "kritischen Grenze" besprechen werde. Das Ziel derartiger Absprachen besteht darin, einerseits Marktdefizite und andererseits administrative Exporteinschränkungen zu vermeiden.