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topplus Vorkontrakte Gold wert

Ukrainekrieg beeinflusst Getreidemärkte massiv - Nachfrage bleibt hoch

Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide tendieren immer noch fest. Prompte Ware ist knapp, und die Ernte 2022 könnte kleiner ausfallen, als bisher erwartet.

Lesezeit: 3 Minuten

Haben Sie Ihr alterntiges Getreide bereits vollständig verkauft und auch schon die Preise für ca. 25 bis 50 % ihrer voraussichtlichen Erntemenge des Jahres 2022 per Vorkontrakt festgezurrt? Wenn ja, dann haben Sie vermutlich die richtige Entscheidung getroffen, denn normalerweise schwächeln die Erzeugernotierungen etwas, wenn der Drusch beginnt.

Und angesichts der regelrecht explodierten Produktionskosten kommt es auf jeden Euro Erlös an, wenn die Rechnung aufgehen soll. Falls Sie bisher noch keine oder nur sehr wenige Vorkontrakte abgeschlossen haben, müssen Sie sich allerdings auch nicht grämen.

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Rohstoffvorräte sind klein

Die Offerten bewegen sich nach wie vor auf hohem Niveau, man kann sich also auch jetzt noch attraktive Preise sichern. Eventuell gibt es zum Saisonende sogar wieder einen Sprung nach oben, weil Verarbeiter und andere Marktbeteiligte dadurch „überrascht“ werden, dass ihre Rohstoffläger leer sind und umgehend ergänzt werden müssen.

Die heimische  Mühlenwirtschaft  beteuert zwar, die Unternehmen seien bis zum Beginn der neuen Ernte versorgt. Das halten Beobachter aber für Versuche, die Rohstofflieferanten zu verunsichern. „Da sie nicht auf Ware aus dem Schwarzmeerraum ausweichen können, fragen immer mehr Müller schon nach den Konditionen für heimischen Weizen“, berichtet ein Getreidemakler. Und dabei stehe jetzt weniger der Preis bei den Verhandlungen im Fokus, sondern die Liefergarantie.

Viele  Mischfutterfirmen  setzen nach Angaben von Branchenkennern ebenfalls alles daran, ihren Rohstoffbezug zu sichern. Dabei konzentrieren sie sich offenbar verstärkt darauf, heimische Lieferketten zu stärken bzw. sich Futtergetreide aus anderen EU-Ländern zu sichern. Kein Wunder: Die Ukraine, die normalerweise viel Weizen und Mais exportiert, wird als Lieferant bis auf Weiteres keine große Rolle spielen.

Dass Russlands Angriff auf die Ukraine die Getreidemärkte weiterhin stark beeinflusst, spiegelt sich auch in der Nachfrage der hiesigen  Exporteure  wider. Im Einzugsgebiet der norddeutschen Seehäfen sowie an anderen frachtgünstigen Standorten wird das Interesse an Gerste und Weizen in Exportqualität als stetig bis rege beschrieben. Das gelte auch für Lieferungen ex Ernte 2022, heißt es.

Wird die Ernte überschätzt?

Neben der stetigen Nachfrage gibt es noch einen weiteren Grund, sich als Erzeuger in puncto Getreidepreise jetzt nicht verunsichern zu lassen. Bislang gehen Analysten von Erntemengen in etwa auf Vorjahresniveau aus. Der Internationale Getreiderat (IGC) erwartet weltweit u. a. 780 Mio. t Weizen und knapp 1,2 Mrd. t Mais. Das läge nur wenig unter dem Niveau von 2021/22.

Die Prognosen für die EU sind ebenfalls relativ hoch. Insgesamt beziffert Brüssel die Ernte 2022 auf ca. 296 Mio. t Getreide (etwa 1 % mehr als im Vorjahr), davon z. B. rund:

  • 137,6 Mio. t Weichweizen (±0) und 7,5 Mio. t Durum (-2 %),
  • 73,4 Mio. t Körnermais (+2 %),
  • 53,5 Mio. t Gerste (+3 %),
  • 11,0 Mio. Triticale (-5 %),
  • 8,1 Mio. t Roggen (+4 %) und
  • 7,5 Mio. t Hafer (+1 %).

Kritiker halten diese Vorhersagen für zu hoch, denn etliche Länder klagen über fehlenden Regen. Das gilt auch für Frankreich und Deutschland. Und je mehr die Ernteprognosen gesenkt werden müssen, desto stärker wird die Unterstützung für die Erzeugerpreise. Behalten Sie also das weitere Geschehen genau im Auge.

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