Während in Deutschland die Erzeuger ihre Schweinebestände abbauen, stocken die US-Farmer ihre Herden weiter auf. Dies geht aus den jüngsten Zahlen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum Viehbestand hervor. Demnach wurden zum Stichtag 1. Juni 2020 insgesamt 79,63 Millionen Schweine in den Vereinigten Staaten gehalten; das waren nicht nur 3,91 Millionen Tiere oder 5,2 % mehr als zwölf Monate zuvor, sondern so viele wie noch nie in einem Juni seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1964.
Allerdings lässt sich der starke Zuwachs auch damit erklären, dass Schweine wegen heruntergefahrener Kapazitäten oder der Schließung von Schlachthöfen wegen Corona-Fällen nicht rechtzeitig vermarktet werden konnten. Wegen des Rückstaus nahm beispielsweise die Zahl der gehaltenen Mastschweine im Vorjahresvergleich um fast 13 % zu. Bemerkenswert ist auch, dass erstmals seit vielen Jahren wieder weniger Sauen in den USA gehalten wurden. Die Muttertierherde nahm gegenüber Juni 2019 um 84 000 Tiere oder 1,3 % auf 6,33 Millionen Stück ab. Hinzu kommt, dass im Zeitraum von Juni bis November 2020 den befragten Farmern zufolge nur 6,21 Millionen Sauen abferkeln sollen; das wären 327 000 Tiere oder 5,0 % weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Selbst die Zahl der aufgezogenen Ferkel je Wurf stieg zuletzt gegenüber dem Vorjahr nicht mehr an; sie lag im Mai mit 11,05 Tieren geringfügig unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Trotz der unter Corona-Einfluss deutlich gestiegenen Bestandszahlen deutet sich an, dass das Wachstum der US-Schweinefleischerzeugung nunmehr viel gebremster ablaufen wird. Dazu tragen nicht nur die Verwerfungen durch Corona bei, sondern auch die in den vergangenen Monaten sehr schwachen Schweinepreise, die den Erzeugern Verluste bringen. Das USDA ging in seiner jüngsten Juni-Prognose - vor Veröffentlichung der Bestandszahlen - davon aus, dass die US-Schweinefleischerzeugung 2020 gegenüber dem Vorjahr nur um 0,5 % auf 12,59 Mio t zunehmen wird. Zu Jahresbeginn war noch ein Zuwachs von 5 % erwartet worden. Doch die Produktionsausfälle im zweiten Quartal und weitere Corona-Folgen haben zu der heftigen Korrektur geführt. Die unsichere Vorhersage für 2021 sieht einen Anstieg der Schweinefleischproduktion von 1,7 % auf 12,81 Mio t vor. AgE
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Während in Deutschland die Erzeuger ihre Schweinebestände abbauen, stocken die US-Farmer ihre Herden weiter auf. Dies geht aus den jüngsten Zahlen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum Viehbestand hervor. Demnach wurden zum Stichtag 1. Juni 2020 insgesamt 79,63 Millionen Schweine in den Vereinigten Staaten gehalten; das waren nicht nur 3,91 Millionen Tiere oder 5,2 % mehr als zwölf Monate zuvor, sondern so viele wie noch nie in einem Juni seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1964.
Allerdings lässt sich der starke Zuwachs auch damit erklären, dass Schweine wegen heruntergefahrener Kapazitäten oder der Schließung von Schlachthöfen wegen Corona-Fällen nicht rechtzeitig vermarktet werden konnten. Wegen des Rückstaus nahm beispielsweise die Zahl der gehaltenen Mastschweine im Vorjahresvergleich um fast 13 % zu. Bemerkenswert ist auch, dass erstmals seit vielen Jahren wieder weniger Sauen in den USA gehalten wurden. Die Muttertierherde nahm gegenüber Juni 2019 um 84 000 Tiere oder 1,3 % auf 6,33 Millionen Stück ab. Hinzu kommt, dass im Zeitraum von Juni bis November 2020 den befragten Farmern zufolge nur 6,21 Millionen Sauen abferkeln sollen; das wären 327 000 Tiere oder 5,0 % weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Selbst die Zahl der aufgezogenen Ferkel je Wurf stieg zuletzt gegenüber dem Vorjahr nicht mehr an; sie lag im Mai mit 11,05 Tieren geringfügig unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Trotz der unter Corona-Einfluss deutlich gestiegenen Bestandszahlen deutet sich an, dass das Wachstum der US-Schweinefleischerzeugung nunmehr viel gebremster ablaufen wird. Dazu tragen nicht nur die Verwerfungen durch Corona bei, sondern auch die in den vergangenen Monaten sehr schwachen Schweinepreise, die den Erzeugern Verluste bringen. Das USDA ging in seiner jüngsten Juni-Prognose - vor Veröffentlichung der Bestandszahlen - davon aus, dass die US-Schweinefleischerzeugung 2020 gegenüber dem Vorjahr nur um 0,5 % auf 12,59 Mio t zunehmen wird. Zu Jahresbeginn war noch ein Zuwachs von 5 % erwartet worden. Doch die Produktionsausfälle im zweiten Quartal und weitere Corona-Folgen haben zu der heftigen Korrektur geführt. Die unsichere Vorhersage für 2021 sieht einen Anstieg der Schweinefleischproduktion von 1,7 % auf 12,81 Mio t vor. AgE