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US-Schweinefleischexporte auf Rekordniveau

Der US-Fleischexport boomt. Viel Schweinefleisch können die Exporteure weiterhin nach China absetzen.

Lesezeit: 5 Minuten

Ungeachtet der von China und Mexiko erhobenen Strafzölle haben die US-Schweinefleischexporteure 2019 ein Rekordergebnis eingefahren. Nach Angaben der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) belief sich die gesamte Ausfuhrmenge einschließlich Verarbeitungsware auf 2,67 Mio t; das waren rund 235 000 t oder 9,6 % mehr als 2018. Zur Jahresmitte war noch ein Rückgang von 2,1 % verzeichnet worden, doch brachten die vergangenen Monate einen deutlichen Aufschwung. Entsprechend legten auch die US-Exporterlöse für Schweinefleisch zu. Diese lagen 2019 mit 6,95 Mrd $ (6,35 Mrd Euro) nicht nur um 8,8 % über dem Vorjahresniveau, sondern so hoch wie nie zuvor. Laut USMEF wurden im vergangenen Jahr 26,9 % der Schweinefleischproduktion exportiert; das war nach 2012 der zweithöchste Wert.

Möglich machte den Ausfuhranstieg im Berichtsjahr vor allem das lebhafte Chinageschäft. Trotz Strafzöllen wurden 2019 in die Volksrepublik einschließlich Hongkong 665 700 t US-Schweinefleisch und Nebenprodukte verschifft; das waren 313 900 t oder 89,2 % mehr als im Vorjahr. Das spülte den Exporteuren mit 1,45 Mrd $ (1,32 Mrd Euro) gut 70 % mehr Geld in die Kassen als 2018. Dabei erhöhten sich die Ausfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch in die Volksrepublik besonders kräftig, nämlich um 257,6 % auf 378 000 t. USMEF-Präsident Dan Halstrom erwartet mit Blick auf die Volksrepublik weitere Exporterfolge, „insbesondere wenn sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China weiterhin in eine positive Richtung entwickeln“. Die Coronavirus-Situation sei sicherlich besorgniserregend, aber sie mindere nicht die Begeisterung für das Potential, das dieser Markt für US-Rotfleisch berge. Durch den arg dezimierten Schweinebestand infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erwarten Analysten auch für 2020 einen großen Einfuhrbedarf der Volksrepublik an Schweine- und Rindfleisch.

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Absatzprobleme bei großen Kunden

Beim mengenmäßig wichtigsten Absatzmarkt Mexiko machten sich die von Januar bis Mai 2019 erhobenen Strafzölle für US-Schweinefleisch hingegen auch im Gesamtjahresergebnis bemerkbar. Zwar lagen die Lieferungen ins Nachbarland laut USMEF zuletzt wieder deutlich über dem Vorjahresniveau, doch insgesamt ging die Ausfuhrmenge dorthin inklusive Verarbeitungsware gegenüber 2018 um 8,9 % auf 708 100 t zurück. Zudem verringerte sich der Absatz in Japan um 6,2 % auf 370 000 t, und die betreffenden Erlöse beim wertmäßig wichtigsten Kunden gingen um 6,0 % auf 1,52 Mrd $ (1,34 Mrd Euro) zurück. Die Exportorganisation machte dafür Einfuhrzollnachteile gegenüber Wettbewerbern verantwortlich. Die Einfuhrabgaben wurden jedoch durch Inkrafttreten eines Freihandelsabkommens am 1. Januar 2020 gesenkt, im Falle von US-Schweinefleisch von 20,0 % auf 13,3 % und damit auf das Niveau der Konkurrenten. Rückläufig, und zwar um 14,3 % auf 207 650 t, entwickelten sich auch die Verkäufe nach Südkorea. Allerdings konnten die USA in einem dort insgesamt schrumpfenden Importmarkt Marktanteile hinzugewinnen. Gut liefen die US-Schweinefleischausfuhren dagegen im Vorjahresvergleich in Richtung Südamerika mit einem Plus von 12,4 % auf 114 540 t. Außerdem stiegen die Exporte in die Region Ozeanien mit Australien als Hauptkunden um fast ein Drittel auf 116 110 t und nach Zentralamerika um 14,1 % auf fast 98 200 t.

Rindfleischexport leicht rückläufig

Die US-Rindfleischausfuhren hatten 2018 ein neues Rekordhoch erreicht, das im vergangenen Jahr nicht ganz gehalten werden konnte. Die ins Ausland verkaufte Menge nahm laut USMEF um rund 89 500 t oder 2,5 % auf 1,32 Mio t ab; die betreffenden Exporterlöse blieben mit 8,09 Mrd $ (7,34 Mrd Euro) um 2,8 % unter dem Vorjahreswert. Dazu trug die Kaufzurückhaltung des bedeutendsten Kunden Japan bei; die dorthin gelieferte Menge sank gegenüber 2018 um 5,8 % auf 311 150 t. Wie bei Schweinefleisch machte der Exportverband dafür die hohen Einfuhrzölle im Vergleich zu den Wettbewerbern verantwortlich, die Anfang dieses Jahres aber für wichtige Teilstücke von 38,5 % auf 26,6 % gesenkt wurden und sich im April weiter verringern werden. „Die Käufer in Japan haben sehr lange auf eine Zollentlastung gewartet und bereits enthusiastisch reagiert. Wir freuen uns auf ein solides Wachstum im Jahr 2020 und darüber hinaus“, erklärte Halstrom. Noch stärker als in Japan waren 2019 die Absatzeinbußen für US-Rindfleisch in Hongkong mit einem Rückgang um 24,6 % auf 92 580 t, was durch die Steigerung der Lieferungen nach China um 45,8 % auf 10 640 t nicht ausgeglichen wurde. Die Ausfuhren nach Südkorea legten hingegen um 6,7 % auf 255 760 t zu. Größere Zugewinne gab es zudem bei den Lieferungen nach Taiwan, Indonesien oder in die Dominikanische Republik. Die Exporte in die Europäische Union nahmen hingegen um 16,1 % auf 17 840 t ab.

Exportaussichten positiv

Die Exportaussichten für Rind- und Schweinefleisch im Jahr 2020 beurteilt das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) positiv. In einem im Januar erschienenen Marktausblick gehen die Washingtoner Analysten davon aus, dass die Rindfleischausfuhren nach dem 2019 verzeichneten moderaten Minus im laufenden Jahr um rund 127 000 t oder 9,3 % auf den Rekordwert von 1,5 Mio t steigen werden. Neben einer um 1 % größeren Eigenerzeugung soll dies auch durch ein deutlich verringertes Angebot des dürregeplagten Wettbewerbers Australien möglich werden. Zudem rechnen die USDA-Experten mit einer weltweit weiter steigenden Rindfleischnachfrage, insbesondere in Asien und China. Die US-Schweinefleischexporte sollen der Ministeriumsprognose zufolge 2020 gegenüber dem Vorjahr sogar um 365 000 t oder 12,8 % auf die neue Höchstmarke von 3,22 Mio t zunehmen. Hierfür bilden der erwartete Produktionsanstieg im eigenen Land von etwa 3,6% auf 13,0 Mio t sowie der weiterhin bestehende Importbedarf Chinas und anderer asiatischer Länder die Basis. AgE

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