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USDA erwartet 2023 weltweit 1 % mehr Schweinefleisch ​

Das US-Agrarministerium rechnet in seinem Vieh- und Fleischbericht mit einem Anstieg der globalen Schweinefleischerzeugung. Die EU gehört demnach aber zu den Verlierern. ​ ​

Lesezeit: 3 Minuten

Heribert Breker fasst die wichtigsten Ergebnisse aus dem neusten USDA-Bericht zusammen:

Der globale Schweinefleischmarkt kommt nach den Verwerfungen durch die ASP in China etwas zu Ruhe. Steigende Kosten bremsen die Erzeugung aktuell weltweit. Das USDA erwartet aber für 2023 ein leichtes Plus von 1 %. Höhere Verbraucherpreise bremsen allerdings den Konsum, sodass die weltweiten Absatzmöglichkeiten etwas geringer eingestuft werden.

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China hat seine Schweinebestände nach dem ASP-Einbruch wieder aufgebaut, aber noch nicht das Ausgangsniveau des Jahres 2018 erreicht. Nach einer Phase stürmischen Wachstums mit zwischenzeitlich ruinösen Preiseinbrüchen wird in jüngster Zeit nur noch eine begrenzte Bestandsaufstockung kontrolliert zugelassen.

Die chinesische Schweinefleischerzeugung wird auf rund 52 Mio. t veranschlagt, der Verbrauch auf 53,6 Mio. t geschätzt. Daraus errechnet sich ein Pro-Kopf-Verbrauch von 38,3 kg. Der Importbedarf soll bei 1,7 Mio. t liegen und auf 18 % der weltweiten Einfuhren zurückfallen. Im Jahre 2020 erreichten die Einfuhren ihre bisherige Höchstmarke von 5,3 Mio. t bzw. 45 % des Welthandels. Die aktuellen chinesischen Schweinepreise bewegen sich umgerechnet oberhalb der 4 €-Marke pro kg SG.

EU auf dem Rückzug?

Für die EU-27 schätzt das USDA einen knapp 1 %-igen Rückgang der Erzeugung auf 22,6 Mio. t. Damit setzt sich der seit über 5 Jahren zu beobachtende Rückgang der EU-Schweinehaltung fort. Die Entwicklungen in den einzelnen Mitgliedstaaten verlaufen jedoch unterschiedlich, wie z. B. starke Rückgänge in Deutschland und deutliche Zunahmen in Spanien.

Der EU-Schweinefleischverbrauch bewegt sich nur wenig um die Größenordnung von knapp 19 Mio. t bzw. 42,5 kg je Einwohner. Die EU-Schweinefleischexporte sollen auf 3,76 Mio. t zurückfallen, entsprechend 36 % der weltweiten Ausfuhren. Im Jahre 2020 waren es noch 5,2 Mio. t. Die Spannbreite der Schweinepreise bewegen sich in jüngster Zeit zwischen 1,80 bis 2,20 €/kg je nach Mitgliedsland.

USA legt moderat zu

Im drittgrößten Produktionsgebiet USA soll die Erzeugung moderat um 0,7 % auf 12,4 Mio. t zunehmen. Der US-Verbrauch wird auf leicht zunehmende 10,2 Mio. t veranschlagt. Der Pro-Kopf-Verbrauch überschreitet erstmals die Marke von 30 kg. Dazu kommen noch rund 52 kg Geflügelfleisch und 26,5 kg Rindfleisch.

Die US-Schweinefleischexporte schätzt das Ministerium auf weitgehend unveränderte 2,85 Mio. t bzw. 27 % des globalen Handels. Dem stehen 0,7 Mio. t Importe überwiegend aus Kanada gegenüber. Nach einer Phase hoher Sommerpreise deutlich oberhalb von 2 €/kg gaben die Notierungen zuletzt nach.

Brasilien expandiert

Brasiliens Schweinefleischerzeugung ist mit +1,6 % weiter auf Wachstumskurs. 2023 sollen 4,42 Mio. t erzeugt werden. Der Inlandsverbrauch wird auf rd. 3,1 Mio. t bzw. 14,6 Kg je Kopf geschätzt. Dazu kommen noch 35,5 kg Rind- und 47 kg Geflügelfleisch. Die Schweinefleischexporte mit Schwerpunkt asiatische Länder steigen auf 1,3 Mio. t und erreichen knapp 15 % des Welthandels.

Die bisher stagnierende Schweinefleischerzeugung in Kanada wird 2023 kosten- und absatzbedingt um 0,7 % auf 2 Mio. t zurückgefahren. Die Exporte stagnieren um 1,33 Mio. t.

In Russland steht eine stagnierende Schweinefleischerzeugung von 3,8 Mio.t einem leicht steigenden Verbrauch von 3,7 Mio. t gegenüber. Der Aufschwung früherer Jahre hat erheblich abgenommen. Der wirtschaftliche Abschwung wird die weitere Entwicklung in diesem Land zusätzlich bremsen.

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