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USDA erwartet kleineres globales Maisaufkommen

Wegen der verregneten US-Aussaat wird die globale Maisbilanz 2019/20 deutlich enger. Gefühlt ist das Angebot sogar noch knapper, weil viele Vorräte gar nicht verfügbar sind.

Lesezeit: 4 Minuten

Die weltweite Maisernte dürfte 2019/20 kleiner ausfallen als bislang erwartet wurde. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostiziert in seinem jüngsten Bericht zum internationalen Getreidemarkt eine Gesamtmenge von insgesamt 1,099 Mrd t. Das wären 21,3 Mio t oder 1,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum geerntet wurden und 34,6 Mio t weniger als die Fachleute im Mai vorausgesagt hatten.

Die Washingtoner Experten begründen ihre pessimistischere Einschätzung vor allem mit der kleineren Produktion im eigenen Land, die sie nun bei nur noch 347,5 Mio t sehen. Im vergangenen Monat hatten sie noch 34,3 Mio t mehr erwartet. Die Vorjahresmenge würde damit um 18,8 Mio t oder 5,1 % verfehlt.

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Die USDA-Prognose beruht auf der Annahme einer deutlich rückläufigen Anbaufläche und eines spürbar kleineren durchschnittlichen Hektarertrags. Als Argument für ihren Pessimismus führen die Experten den regenbedingt nur langsamen Fortschritt bei der Aussaat an. Dem Ministerium zufolge waren die betreffenden Feldarbeiten am vorvergangenen Sonntag erst auf 83 % der US-Maisanbauflächen abgeschlossen; damit wurden die Vorjahresmarke und der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre um jeweils 16 Prozentpunkte verfehlt.

Unterdessen gibt sich das Ministerium für die argentinische Maisernte nun optimistischer als noch im Mai. In dem südamerikanischen Land sollen die Landwirte 55 Mio t von den Feldern holen; das entspricht im Vergleich zur bisherigen Prognose einem Aufschlag von 1 Mio t, der mit einer Vergrößerung der Anbaufläche als Reaktion auf steigende Preise begründet wird.

EU wird wohl weniger Mais importieren

Der wahrscheinlich rückläufigen Weltproduktion 2019/20 an Mais wird laut der USDA-Prognose eine Nachfrage von 1,134 Mrd t gegenüberstehen, die damit um 300 000 t unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte.

Derweil veranschlagt das USDA die Maisnachfrage in der EU für die kommende Saison auf 81,5 Mio t; gegenüber 2018/19 wäre das ein Rückgang um 5,5 Mio t. Dagegen wird für China ein Plus von 4 Mio t auf 279 Mio t erwartet und für Brasilien ein Zuwachs von 3 Mio t auf 69,5 Mio t.

Wie das USDA mit Blick auf den internationalen Handel mit Mais 2018/19 ausführt, liegen die Exporte des eigenen Landes wegen der starken Nachfrage am Binnenmarkt sowie als Folge der recht kleinen Ernte und der wahrscheinlich nachlassende Wettbewerbsfähigkeit wahrscheinlich bei nur 55 Mio t; im vergangenen Monat hatten die Fachleute noch 3 Mio t mehr erwartet. Mit der neuen Prognose würde die Vorjahresmenge um 8,6 Mio t verfehlt.

Trotzdem sollen die globalen Maisausfuhren 2018/19 kräftig steigen, nämlich um 15,2 Mio t oder 10 % auf 167,5 Mio t. Dazu dürften nach Einschätzung der Experten vor allem umfangreichere Lieferungen der US-Konkurrenten Argentinien, Brasilien, Ukraine und in geringerem Maße auch Russland beitragen. In Südamerika ist die Ware laut USDA zurzeit saisonal bedingt reichlich vorhanden und preislich attraktiv.

Die US-Maisausfuhren 2019/20 sehen die US-Beamten auf demselben niedrigen Niveau wie in der laufenden Saison. In den vergangenen Wochen waren die Auslandsgeschäfte bereits schleppend verlaufen. Derweil dürften die Maisimporte der EU in der kommenden Vermarktungssaison erstmals seit 2014/15 zurückgehen, und zwar um 3,5 Mio t auf 20 Mio t. Als Ursache wird das umfangreiche Futtergetreideangebot am Binnenmarkt der Gemeinschaft genannt.

Hohe Lagermenge in China

Im Einklang mit der voraussichtlich rückläufigen Weltmaiserzeugung korrigierte das USDA auch seine Prognose für die globalen Maislagerbestände für das Ende der kommenden Vermarktungssaison nach unten, und zwar um 24,2 Mio t auf jetzt nur noch 290,5 Mio t; das wären 34,9 Mio t oder 10,7 % weniger als im Vorjahr.

Im Einzelnen sagen die Washingtoner Beamten für das eigene Land eine Abstockung um 13,2 Mio t oder 23,7 % auf 42,6 Mio t voraus. Für Brasilien erwarten sie ein Minus von 1,5 Mio t oder 17 % auf 7,3 Mio t und für China einen Rückgang um 18 Mio t oder 8,6 % auf 191,8 Mio t. Damit würden zwei Drittel der weltweiten Maislagerbestände auf die Volksrepublik entfallen. Sollten die Washingtoner Experten Recht behalten, dann dürfte sich die globale Versorgung mit Mais 2019/20 verengen und damit erneut unterdurchschnittlich ausfallen. Die insgesamt erwartete Nachfrage könnte von den voraussichtlichen Endbeständen etwa 94 Tage lang gedeckt werden. Die betreffende Kennzahl des aktuellen Jahres würde demnach um sechs Tage verfehlt, der entsprechende Durchschnitt der vergangenen vier Jahre sogar um 19 Tage. AgE

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