Die Kartoffelernte in Deutschland und Europa wird nach Einschätzung des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) in diesem Jahr wegen der anhaltenden Trockenheit und Hitze mengen- und qualitätsmäßig erheblich schlechter ausfallen als 2017. Wie der Verband vergangene Woche in Bonn mitteilte, hat sich die Versorgung mit Rohware jetzt schon deutlich verknappt.

 

Auch von Qualitätsproblemen wurde berichtet. In der Folge dürften Versorgungsschwierigkeiten bei den gängigen Kartoffelverarbeitungsprodukten wie Pommes frites entstehen. Mit Verweis auf aktuelle Berichte aus den Anbauregionen erwartet der BOGK einen deutlichen Rückgang des durchschnittlichen Kartoffelertrags. Experten aus dem Kreis der Landwirtschaft und der kartoffelverarbeitenden Industrie bezifferten das Minus jetzt schon auf mindestens 25 %.

 

Außerdem seien Knollen in Übergrößen für die Produktion von Pommes frites auf zahlreichen Böden recht selten. Wegen des extrem trockenen und heißen Sommers werde das Problem immer größer; auch für die nächsten Wochen sei nicht mit nennenswerten Niederschlägen zu rechnen. Wie die Organisation dazu erläuterte, stehen die einzelnen Kartoffelpflanzen aufgrund der zunehmenden Trockenheit und Hitze vermehrt unter Stress und wachsen deshalb nicht weiter.

 

Auch eine Beregnung nütze in dieser Situation wenig, erklärten die Experten. Unterdessen erreichte der Future auf Verarbeitungskartoffeln mit Fälligkeit im April 2019 an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig am Dienstag vergangener Woche einen Kurs von 31,90 Euro/dt und damit den höchsten Wert seit November 2012. AgE