Verhalten optimistische Ertragsschätzung für EU-Ernte 2022
Die Winterkulturen starten nach überwiegend mildem Winter in weiten Teilen Europas in gutem bis sehr gutem Zustand in den Frühling. Brüssel wagt eine erste Prognose für die Ernte 2022.
Den durchschnittlichen EU-Weichweizenertrag 2022 veranschlagt der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU-Kommission (MARS) im März auf 60,2 Dezitonnen je Hektar. Damit würde der Ertrag annähernd auf dem Vorjahresniveau liegen. Gegenüber dem fünfjährigen Mittel wäre dies sogar ein Plus von gut 3 Prozent.
Für Wintergerste werden im Schnitt 58,3 Dezitonnen je Hektar avisiert. Dies wäre ein Rückgang um gut 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber immer noch ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Der EU-Rapsertrag zur Ernte 2022 wird mit 32,2 Dezitonnen je Hektar etwas höher als im Vorjahr gesehen und damit 4,6 Prozent über dem Durchschnitt. Da es noch früh in der Saison ist, basieren die im aktuellen Bericht veröffentlichten Ernteertragsprognosen – mit einigen Ausnahmen – auf historischen Trends, wie die Analysten betonen.
Verbreitet zu trocken
Allerdings weist der Prognosedienst in seinem aktuellen Monatsbericht darauf hin, dass die anhaltende Trockenheit im Südwesten Europas Anlass zur Sorge gibt. Das Wintergetreide im Süden der Iberischen Halbinsel wurde demnach durch Trockenheit beeinträchtigt und zeigt gebremstes Wachstum. In Südfrankreich und Nordwestitalien befinden sich die Pflanzen noch in einem sehr frühen Stadium, die Winterkulturen zeigen keine oder nur geringfügige Beeinträchtigungen. Um Ertragseinbußen zu vermeiden, wäre auch im größten Teil des übrigen Italiens sowie in Slowenien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und der südwestlichen Ukraine Niederschlag erforderlich.
Die anhaltende Trockenheit in der Maghreb-Region hat das Ertragspotenzial stark beeinträchtigt und in Teilen Marokkos sogar bereits zu Ernteausfällen geführt. Demgegenüber verzögern die kalten und nassen Bedingungen entlang der italienischen Adriaküste, in Griechenland und der Türkei die Entwicklung der Feldbestände, füllen aber die Bodenreserven wieder auf. Der Niederschlagsüberschuss im europäischen Russland wird ebenfalls günstig für die Entwicklung angesehen. AMI
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Den durchschnittlichen EU-Weichweizenertrag 2022 veranschlagt der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU-Kommission (MARS) im März auf 60,2 Dezitonnen je Hektar. Damit würde der Ertrag annähernd auf dem Vorjahresniveau liegen. Gegenüber dem fünfjährigen Mittel wäre dies sogar ein Plus von gut 3 Prozent.
Für Wintergerste werden im Schnitt 58,3 Dezitonnen je Hektar avisiert. Dies wäre ein Rückgang um gut 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber immer noch ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Der EU-Rapsertrag zur Ernte 2022 wird mit 32,2 Dezitonnen je Hektar etwas höher als im Vorjahr gesehen und damit 4,6 Prozent über dem Durchschnitt. Da es noch früh in der Saison ist, basieren die im aktuellen Bericht veröffentlichten Ernteertragsprognosen – mit einigen Ausnahmen – auf historischen Trends, wie die Analysten betonen.
Verbreitet zu trocken
Allerdings weist der Prognosedienst in seinem aktuellen Monatsbericht darauf hin, dass die anhaltende Trockenheit im Südwesten Europas Anlass zur Sorge gibt. Das Wintergetreide im Süden der Iberischen Halbinsel wurde demnach durch Trockenheit beeinträchtigt und zeigt gebremstes Wachstum. In Südfrankreich und Nordwestitalien befinden sich die Pflanzen noch in einem sehr frühen Stadium, die Winterkulturen zeigen keine oder nur geringfügige Beeinträchtigungen. Um Ertragseinbußen zu vermeiden, wäre auch im größten Teil des übrigen Italiens sowie in Slowenien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und der südwestlichen Ukraine Niederschlag erforderlich.
Die anhaltende Trockenheit in der Maghreb-Region hat das Ertragspotenzial stark beeinträchtigt und in Teilen Marokkos sogar bereits zu Ernteausfällen geführt. Demgegenüber verzögern die kalten und nassen Bedingungen entlang der italienischen Adriaküste, in Griechenland und der Türkei die Entwicklung der Feldbestände, füllen aber die Bodenreserven wieder auf. Der Niederschlagsüberschuss im europäischen Russland wird ebenfalls günstig für die Entwicklung angesehen. AMI