Das kleine Angebot an alterntigem Brot- und Futtergetreide trifft derzeit auch nur auf eine sehr verhaltene Nachfrage. Davon sollten Sie sich als Erzeugerin oder Erzeuger nicht verunsichern lassen. Selbst Skeptiker erwarten, dass sich das bald wieder ändert. „Ab Mitte Januar werden sich viele Verarbeiter schon wieder um ihre Anschlussversorgung kümmern“, ist auch ein westdeutscher Makler überzeugt.
Dann kommt in puncto Preise die Stunde der Wahrheit. Allerdings liegen sogar in Fachkreisen die Meinungen über die weiteren Trends weit auseinander. Einige Analysten rechnen mit anziehenden Erzeugerpreisen, wenn das Inlandsgeschäft wieder Fahrt aufnimmt. Andere warnen vor überzogenen Erwartungen, solange ukrainische und russische Exporte am Weltmarkt auf die Preise drücken.
Raps auf der Erzeugerstufe nahezu ausverkauft
Die meisten Analysten gehen nicht davon aus, dass auf der Erzeugerstufe noch sehr große Rapsmengen der Ernte 2022 vorhanden sind. Und das ist auch gut so, denn es gibt keine Garantie für lukrative Lagerrenditen in den kommenden Monaten. Daran ändern auch die zuletzt etwas fester als erwartet tendierenden Börsenkurse nichts.
Diese waren nämlich vor allem „börsentechnischen Ursachen“ geschuldet und nicht etwa den fundamentalen Rahmenbedingungen. Die internationalen Ölsaatenmärkte zeigen sich nach wie vor gut versorgt, und das engt auch beim Raps den Preisspielraum nach oben ein.