Seit Wochen verhandelt die Erzeugergemeinschaft Südbayern (EG Südbayern) mit der Vion Food Group. Nun ist klar: Die Vion wird ihre Anteile an den Standorten Vilshofen und Landshut an die EG Südbayern verkaufen wird. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt unterzeichnet, so dass die EG ihre Anteile von 49 auf 100 % aufstocken kann. Vorbehaltlich der üblichen kartellrechtlichen Prüfung soll die Transaktion noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Zu weiteren Details des Deals, wie z.B. den Kaufpreis, haben die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart, erklärt das Unternehmen auf Nachfrage.
Vilshofen und Landshut sind in der bayerischen Fleischproduktion und -verarbeitung fest verankert und verfügen zusammen über eine Schlachtkapazität von 33.000 Schweinen und eine Zerlegekapazität von 650 t pro Woche. Beide Betriebe erfüllen nach Angaben von Vion höchste Qualitätsstandards und sind gut auf die Anforderungen der regionalen Märkte ausgerichtet. Zudem verfügen sie über eine starke Exportposition in Richtung Südeuropa.
Vion-CEO Lotgerink: Standorte vorerst gesichert
„Diese Entscheidung basiert auf unserer langjährigen und erfolgreichen Partnerschaft mit der EG Südbayern. Wir sind zuversichtlich, dass beide Standorte unter der gemeinsamen Führung der EG Südbayern weiterhin erfolgreich sein und einen Mehrwert für die regionale Lebensmittelproduktion und -versorgung schaffen werden“, sagte Ronald Lotgerink, CEO von Vion.
EG-Vorsitzender Hochecker: „Wir behalten die Zugriff“.
„Durch die vollständige Integration dieser Betriebe wird die EG Südbayern weiterhin ihre Landwirte unterstützen, die nun einen zukunftssicheren Zugriff auf beide Betriebe haben. Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf unseren Mitgliedern – den Landwirten in Südbayern, deren harte Arbeit die Grundlage unseres Erfolgs bilden. Darüber hinaus werden wir auch weiterhin ein zuverlässiger Partner für den Rindfleischstandort Waldkraiburg bleiben, an den wir auch in Zukunft Großvieh liefern werden“, so Erwin Hochecker, Vorstandsvorsitzender der EG Südbayern.
9 Standorte stehen noch zum Verkauf
Was mit den restlichen 9 deutschen Vion-Standorten passiert, ist noch offen. Vion teilt mit: „Die Standorte werden noch strategisch geprüft und bis zu weiteren Entscheidungen weitergeführt“.
Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass das Interesse an einigen Standorten sehr groß, an anderen eher gering ist. Es bestehen auch erhebliche Zweifel, ob Vion wirklich alle Standorte verkaufen kann.