Nach zwei Jahren intensiver Transformation ist Vion Food Group noch nicht in der Gewinnzone angekommen. Der Gesamtverlust 2024 belief sich auf 81,3 Mio. € – eine leichte Verbesserung gegenüber den 89,7 Mio. € Verlust des Vorjahres. Das Ergebnis wurde vor allem durch Wertminderungen, Standortverkäufen und steigenden Personalkosten beeinflusst, berichtet Vion.
Besonders aufmerksam dürften Investoren die Entwicklung des normalisierten EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) der "fortgeführten Aktivitäten" betrachten. Gemeint sind die Benelux-Geschäftsfelder die Vion langfristig behalten möchte: Hier verschlechterte sich das Ergebnis von minus 1,2 Mio. € auf minus 11,3 Mio. €. Der Umsatzrückgang um 5,9 % auf 3,13 Mrd. € geht dabei vor allem auf die niedrigeren Schweinepreise zurück, heißt es.
Fortschritt mit Fragezeichen
Die strategische Neuausrichtung führte zu erheblichen Strukturveränderungen. In Deutschland halbierte sich das Volumen nahezu von 637 Mio. auf 344 Mio. Kilogramm – diese Aktivitäten laufen nun als "nicht fortgeführt".
Aber auch auf dem Kernmarkt Benelux sank demnach das Volumen um 3,2 % auf 1.010 Mio. Kilogramm. Lediglich der Food-Service-Bereich lieferte mit einem Wachstum von 4,5 % auf 72 Mio. Kilogramm einen positiven Trend.
Einsparungen vs. Kostendruck
Die Bilanz der Kostenkontrolle zeigt die Herausforderungen: Vion senkte nach eigenen Angaben die operativen Kosten um stattliche 183 Mio. €. Steigende Personalkosten und höhere Rindfleischkosten zehren die Fortschritte zumindest teilweise wieder auf.
Die Zusatzkosten im Zusammenhang mit dem Transformationsprogramm "Change that Matters" belaufen sich auf 29,7 Mio. € für Wertminderungen und Restrukturierung. CEO Tjarda Klimp betont aber: "Die harte Arbeit der letzten zwei Jahre zahlt sich jetzt aus." Demnach liegt die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2025 bisher über Plan.
2025 als Bewährungsjahr
Der Konzern betont in der Veröffentlichung zudem die erfolgreiche Refinanzierung mit allen Partnerbanken Anfang 2025. Das verschafft Vion zumindest die nötige Flexibilität für die finale Transformationsphase. Ein wichtiges Signal des Vertrauens der Geldgeber.
Dennoch steht 2025 unter besonderer Beobachtung: Als "Abschlussjahr" von "Change that Matters" muss das Unternehmen beweisen, dass die schmerzhaften Einschnitte der vergangenen Jahre tatsächlich zu nachhaltiger Profitabilität führen.