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Weizen- und Maisfutures gaben zum Jahresbeginn nach

Weizen und Mais starteten an den internationalen Börsen etwas schwächer ins neue Jahr. Die zweite Handelswoche des Jahres beendeten die Termine aber im Plus.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Kurse für Weizen und Mais in Paris und Chicago haben zum Jahresstart vor allem als Reaktion auf die Unsicherheit durch die zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran etwas nachgegeben. Auch im Vergleich zu den jeweiligen Eröffnungskursen von Anfang 2019 waren die Kurse rückläufig. Am größten war das Minus beim Chicago-Mais, dessen Märzkontrakt 2020 am Dienstagvormittag vergangener Woche (7.1.) gegen 11.15 Uhr hiesiger Zeit für 3,84 $/bu (135,05 Euro/t) gehandelt wurde und sich damit im Jahresverlauf um 5,4 % verbilligte. Der betreffende Kontrakt auf EU-Körnermais notierte für 172,25 Euro/t und verlor damit 2,7 % an Wert. Knapp behaupten konnte sich indes der US-Weizenfuture derselben Fälligkeit, für den ein Minus von nur 0,9 % auf 5,48 $/bu (179,85 Euro/t) registriert wurde. Gleichzeitig verbilligte sich der Maisfuture zur Lieferung im März 2020 in Paris um 2,7 %, und zwar auf 172,25 Euro/t.

US-Weizenfuture volatiler als EU-Pendant

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Mit Blick auf die Schwankungsbreite der Kurse im vergangenen Jahr hatte ebenfalls der Chicago-Mais die Nase vorn. Hier lagen die Höchst- und Tiefstwerte am weitesten von ihrem Mittelwert entfernt, nämlich um 13,1 % darüber beziehungsweise darunter. Das Jahreshoch wurde am 17. Juni mit 4,76 $/bu (167,41 Euro/t) erreicht; das am 9. September markierte Jahrestief lag bei 3,66 $/bu (128,72 Euro/t). Für Preisdruck bei den Maisfutures hatte 2019 unter anderem das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) gesorgt, das seine zunächst recht pessimistischen Prognosen für die Ernte im eigenen Land deutlich nach oben anpasste. In dieselbe Richtung wirkte die chinesische Einfuhrbeschränkung für US-Mais. Weniger volatil war der Matif-Mais, dessen Preise im Abstand von bis zu 5,7 % um den Mittelwert schwankten. Auch bei den Weizenfutures war die Volatilität in den USA im Berichtszeitraum mit 11,2 % größer als in der Europäischen Union, wo lediglich 6,8 % verzeichnet wurden.

Fonds erwarten Preissteigerungen

Unterdessen rechnen die Börsenakteure für das Wirtschaftsjahr 2020/21 mit einer umfangreicheren Weizenversorgung in der EU als in der aktuellen Vermarktungssaison. Darauf deuten zumindest die aktuellen Preisverhältnisse hin. Für den Dezemberfuture 2020 wies die Pariser Börse am 7. Januar gegen 11.15 Uhr Ortszeit im Vergleich zum Frontkontrakt einen Abschlag von 0,1 % auf 187,75 Euro/t aus. In Chicago ergab sich beim Vergleich der betreffenden Fälligkeiten ein Minus von 1,1 % auf 5,42 $/bu (177,88 Euro/t). Mit Blick auf die weitere mittelfristige Preisentwicklung zeigten sich die professionellen Anleger aber unter dem Strich vor allem für EU-Weizen recht optimistisch. Kurz vor dem Jahreswechsel hielten die Fonds hier nämlich eine Netto-Long-Position von etwa 17 600 Kontrakten. Zuvor hatte sich auch in den USA Zuversicht breitgemacht. Dort hielten die Fonds zuletzt eine Netto-Long-Position von rund 22 100 Kontrakten; das waren fast doppelt so viele wie Anfang Dezember.

Aufstockung der Weizenlager erwartet

Allerdings geht die EU-Kommission in ihrem aktuellen „Agricultural Outlook for Markets and Income 2019 - 2030“ davon aus, dass die Weich- und Hartweizenproduktion in der Gemeinschaft 2020/21 insgesamt 152,4 Mio t erreichen könnte; das wären 1,6 Mio t weniger als in der laufenden Vermarktungssaison. Gleichzeitig dürfte der Verbrauch nach Einschätzung der Brüsseler Experten um 1,9 Mio t auf 124,7 Mio t Weizen eingeschränkt werden. Davon sollen 59,9 Mio t auf den Einsatz als Lebensmittel und in der Industrie entfallen, was einem Minus von 800 000 t entsprechen würde. Außerdem würden wahrscheinlich 51,5 Mio t Weizen verfüttert, nach schätzungsweise 53,4 Mio t im Vorjahr. Die Verwendung zur Erzeugung von Bioenergie dürfte dagegen mit etwa 5,2 Mio t konstant bleiben. Dem Bericht zufolge wird die Union aber den Weizenexport 2020/21 im Vorjahresvergleich wohl um 700 000 t auf 27,3 Mio t ausdehnen. Unter dem Strich würde sich damit der Lagerbestand bei dieser Getreideart bis Ende Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 600 000 t auf 19,3 Mio t erhöhen.

EU muss wohl mehr Mais importieren

Mit Blick auf die längerfristige Entwicklung der EU-Getreideproduktion erwartet die Europäische Kommission einen Anstieg als Folge von Ertragssteigerungen. Die Getreideerzeugung 2030/31 sehen die Brüsseler Experten bei 319,9 Mio t, während es in der aktuellen Vermarktungssaison schätzungsweise 312,1 Mio t waren. Davon sollen insgesamt 157 Mio t auf Weich- und Hartweizen sowie 71,6 Mio t auf Mais entfallen. Die Gerstenerzeugung wird nach der Kommissionsprognose allerdings geringfügig eingeschränkt, und zwar um 700 000 t auf 61,2 Mio t. Den Weizenexport 2030/31 sehen die Fachleute bei 28,5 Mio t, was im Vergleich zum aktuellen Vermarktungsjahr ein Zuwachs um 1,9 Mio t wäre. Begründet wird diese positive Erwartung mit der voraussichtlich weiter steigenden Nachfrage am Weltmarkt. Damit dürfte die EU in zehn Jahren den dritten Platz auf der globalen Rangliste der Weizenlieferanten belegen. Allerdings rechnen die Kommissionsbeamten mit einer verschärften Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion, die wohl zusätzliche Marktanteile zu Lasten der Union erobern dürfte. Eine ähnliche Entwicklung wird bei Gerste erwartet. Mit Blick auf die EU-Maiseinfuhren rechnen die Brüsseler Beamten indes mit einer deutlichen Ausweitung. Die betreffende Menge für 2030/31 wird auf 21,7 Mio t veranschlagt; das wären 5,7 Mio t mehr als das für die laufende Vermarktungssaison geschätzte Volumen. AgE

In der zweiten Januarwoche legten die Terminkurse für Weizen und Mais in Paris und Chicago teils merklich zu.

Einschätzungen zur Kursentwicklung liefert zweimal pro Woche unser Börsentelegramm.

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