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Weizenproduktion in Australien sinkt auf Zwölfjahrestief

Hitze und Trockenheit haben in Australien verbreitet zu Ernteausfällen geführt.

Lesezeit: 4 Minuten

Die laufende Wintergetreideernte in Australien wird noch kleiner ausfallen als bislang angenommen und dürfte auf ein neues Zwölfjahrestief sinken. In seiner am Dienstag vergangener Woche (3.12.) vorgelegten Prognose geht das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) davon aus, dass sich die Erzeugung von Wintergetreide 2019/20 nur auf 25,56 Mio t belaufen wird, womit das bereits schwache Ergebnis der Vorsaison um 3,8 % unterschritten würde. Für das Produktionsminus machen die Analysten unzureichende Regenfälle und hohe Temperaturen im australischen Frühling insbesondere in den Bundesstaaten Western Australia und in Teilen von New South Wales verantwortlich. Die ungünstigen Witterungsbedingungen trafen dort in erster Linie den Weizenanbau. Gegenüber September senkten die ABARES-Analysten ihre Ernteschätzung für Weizen um 3,25 Mio t auf 15,85 Mio t, was im Vergleich zu 2018/19 einem Minus von 1,45 Mio t oder 8,4 % entspricht.

Zuletzt wurde in „Down Under“ 2007/08 eine geringere Menge an Weizen eingebracht; mit diesem Ergebnis würde das Zehnjahresmittel um 35 % verfehlt. Bemerkenswert ist, dass diese schlechte Ernte allein der Entwicklung im Hauptproduktionsgebiet Western Australia geschuldet ist, wo der Weizendrusch im Vorjahresvergleich voraussichtlich um 41 % auf rund 6,0 Mio t einbrechen wird. Den Experten von ABARES zufolge wird sich die im zweiten Jahr stark unterdurchschnittliche Ernte spürbar auf das Exportangebot auswirken. Die australischen Weizenausfuhren einschließlich Mehl waren 2018/19 gegenüber dem Vorjahr bereits um 35 % auf knapp 9,0 Mio t eingebrochen. Nach der Rekordernte 2016/17 hatte diese Menge noch bei 22,6 Mio t gelegen.

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Mehr Gerste und Hafer

An den anderen Getreidearten werden die Farmer in Australien laut ABARES 2019/20 wieder mehr einfahren als in der schwachen Vorsaison, doch dürften die Aufkommen meist kleiner als das Zehnjahresmittel ausfallen. Bei Gerste wird dank der Anbauflächenerweiterung um 5,7 % die diesjährige Druschmenge auf 8,67 Mio t geschätzt; das wären 4,4 % mehr als 2018/19, aber 3,0 % weniger als der langjährige Durchschnitt. Zudem soll die Erzeugung von Hafer um 5,3 % auf 935 000 t und diejenige von Triticale um 18,0 % auf 105 000 t steigen.

Die Rapserzeugung erlebte im vergangenen Wirtschaftsjahr einen starken Einbruch, da wegen der Dürre auch Flächen für die Grundfutterproduktion genutzt wurden. In der laufenden Saison nahmen in den meisten Bundesstaaten das Produktionsareal und auch die Erntemengen jedoch wieder zu, ohne allerdings an frühere Erträge heranzureichen. Zudem kam es, wie bei Weizen, in Western Australia zu einem Produktionseinbruch von etwa 35 %. Dies bewirkte, dass der landesweite Drusch der schwarzen Ölfrucht laut ABARES-Schätzung mit 2,01 Mio t um fast 4 % unter dem schwachen Vorjahresergebnis blieb und das Zehnjahresmittel um 35 % verfehlt wurde. Den Anbau von Körnerleguminosen haben die australischen Farmer wieder etwas intensiviert und dürften in der Summe gut 4 % mehr Kichererbsen, Ackerbohnen und -erbsen, Linsen oder Lupinen als 2018/19 vom Acker holen; doch gemessen an der guten Ernte von 2017/18 werden es voraussichtlich etwa 40 % weniger sein.

Missernte bei den Sommerfrüchten

Die Marktanalysten von ABARES haben Anfang Dezember auch eine neue Produktionsschätzung für die Sommerfrüchte wie Sorghum, Baumwolle, Reis und Mais veröffentlicht. Diese fällt um Längen schlechter aus als noch im September. In den Anbauregionen New South Wales und Queensland haben die Erzeuger ihre Produktionsfläche im Vorjahresvergleich wegen der anhaltenden Trockenheit drastisch eingeschränkt, und zwar um fast die Hälfte auf nur noch 535 000 ha. Es wird davon ausgegangen, dass die Gesamterzeugung gegenüber dem Vorjahr um 52 % auf 1,24 Mio t einbrechen wird, nachdem sie sich ein Jahr zuvor bereits um 44 % verringert hatte.

Maßgeblich dafür ist zum einen der aufgrund der fehlenden Bodenfeuchtigkeit massiv eingeschränkte Anbau von Sorghum. Die Analysten aus Canberra erwarten deshalb einen Rückgang bei der diesjährigen Ernte gegenüber 2018/19 um 69 % auf 398 000 t; das wäre die geringste Menge seit Beginn der amtlichen Statistik. Zum anderen leiden auch die Baumwollanbauer fortgesetzt unter dem Wassermangel. Die aktuelle Anbaufläche ging um 76 % auf nur noch 82 000 ha zurück, der geringste Umfang seit 2007/08. Entsprechend dürftig ist die Ernteschätzung, die von einem Minus bei der Fasererzeugung um 64 % auf 177 000 t und bei den Samen um 63 % auf 251 000 t ausgeht.

Die Produktion von Reis ist in Australien wegen der Trockenheit bereits 2018/19 fast nahezu aufgegeben worden und liegt aktuell nur noch bei rund 5 000 ha. Für den nicht so bedeutenden Körnermais sind laut ABARES die Produktionsareale gegenüber 2018/19 um 5,5 % auf 52 000 ha eingeschränkt worden; die betreffende Erntemenge soll mit 361 000 t um etwa 8 % unter dem Vorjahresniveau liegen. AgE

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