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Verknappung

Weltweite Ernteeinbrüche bei Himbeeren und Pfifferlingen führen zu Preissteigerungen

Die Himbeerernten in Chile und Mexiko sind um 50 % eingebrochen. Und vom Balkan ist mit bis zu 30 % weniger Erträgen zu rechnen. Auch bei Pfifferlingen gibt es eine knappe Versorgungslage.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach zwei schlechten Erntejahren ist die aktuelle Erntesituation in diesem Jahr mehr als katastrophal. „An so eine extreme Situation kann ich mich nicht erinnern“, mahnt der Geschäftsführer der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK), Werner Koch. „Die Hiobsbotschaften gehen immer weiter und betreffen eine Reihe von Obstarten, in erster Linie allerdings Himbeeren und auch Pfifferlinge“, so Koch.

Allein in Chile und Mexiko sind die Himbeerernten um 50 % eingebrochen. Dies bei seit Jahren gleichzeitig steigender Nachfrage. Diese hat sich in den letzten fünf bis acht Jahren nahezu verdoppelt, während der Anbau stetig zurückgefahren worden ist. Durch die sehr geringen Ernten hat sich bereits im April die Nachfrage aus den USA nach Europa verlagert und es wurden in diese Richtung noch bestehende Lagerbestände mit steigenden Preisen ausverkauft.

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Der dadurch sehnlichst herbei gesehnte Start der Ernten in Spanien und Marokko brachte schließlich eine weitere Enttäuschung. „Die Mengen haben allenfalls für den Frischebereich ausgereicht. Für die verarbeitende Industrie ist nicht viel geblieben“, sagt Koch. Durch einen sehr kalten Frühling mit späten Frösten und sogar Schneefall hat sich auch die Himbeerernte in Bosnien, Serbien und dem Kosovo zunächst um zwei bis drei Wochen verspätet. Durch die verspätete Blüte und Reife sind auf dem Balkan mit bis zu 30 % weniger Erträgen zu rechnen. Gleichzeitig haben sich die Einkaufspreise nahezu verdoppelt!

Selbst in den europäischen Staaten, wo die Ernte erst jetzt startet, zeichnet sich aufgrund der Blütenstände eine deutlich geringere Ernte ab. Dies gilt insbesondere in Bulgarien, Polen und der Ukraine. Gerade in den osteuropäischen Staaten stellen fehlende Erntehelfer zudem ein weiteres gravierendes Problem dar.

Pfifferlinge leiden unter Dürre

Auch bei Pfifferlingen gibt es in diesem Sommer eine besorgniserre­gend knappe Versorgungslage. In den Ursprungsländern Russland, Weißrussland, Litauen und der Ukraine herrscht seit Wochen eine anhaltende Trockenheit, die man ohne Übertreibung als Dürre bezeichnen kann. Trotz ganz vereinzelnder Niederschläge generiert sich kein wirkliches Pilzwachstum. Es ist so gut wie keine Rohware mehr erhältlich. Die vorhandenen Ernteerträge reichen aktuell nicht mal ansatzweise um den Bedarf auf dem Frischmarkt zu befriedigen, geschweige denn für die weiterverarbeiten Industrie.

Vorkonservierte Rohwaren in Salzlake oder tiefgefrorene konnten in den Ursprungsregionen ebenfalls noch überhaupt nicht hergestellt werden. „Für die verfügbaren Kleinstmengen auf dem Frischmarkt steigen die Preise kontinuierlich und haben sich seit Juni bereits verdoppelt. Normal wäre ein genau entgegengesetzter Verlauf“, sagt Koch.

Seit Jahren ist absehbar, dass die Sommer trockener werden und die Ernten somit geringer ausfallen. Das aktuelle Jahr stuft der BOGK somit als vorläufigen Höhepunkt einer längerfristigen Entwicklung ein. Es verbleiben zwar noch gut 2 Erntemonate, aber die Voraussetzungen sind denkbar schlecht und es ist zu befürchten, dass das Pilzmyzel bereits ausgetrocknet ist. Dann müsste man für die verarbeitende Industrie von einem Totalausfall sprechen. Rohwaren­bestände aus der letztjährigen Ernte sind nahezu überall weitestgehend aufgebraucht.

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