Für die Saison 2025/26 wird mit einer weltweiten Sojaerzeugung von 428,2 Mio. t gerechnet, so der Internationale Getreiderat (IGC) in seiner jüngsten Schätzung. Das wären nicht nur 700.000 t mehr als noch im März erwartet wurden, sondern gleichzeitig auch ein neuer Rekord.
3 % mehr Sojabohnen als im Vorjahr erwartet
Damit wächst auch das Plus zum Vorjahresergebnis auf knapp 3 %. Da der Großteil des Anstiegs auf einer größeren Ernte in Südamerika beruht, gilt die Prognose jedoch als äußerst vage, immerhin sind die Bohnen hier noch nicht mal im Boden. Mit den aktuell avisierten 174,0 Mio. t erwartet der Rat für Brasilien eine rund 4 % größere Ernte als noch 2025. Im März wurden noch 173,5 Mio. t in Aussicht gestellt. Für Argentinien werden mit 50,5 Mio. t gut 5 % mehr erwartet als noch in der laufenden Saison.
Nur kleines Plus in den USA
Eine Umfrage des USDA bestätigte indes die Einschätzung des IGCs zur Anbaufläche in den Vereinigten Staaten. So dürfte das Areal in etwa einem Drittel der gemeldeten Bundesstaaten reduziert werden, darunter Illinois, Indiana, Minnesota, Missouri und Dakota. Dabei veranlasst insbesondere das aktuell niedrige Preisniveau Farmer dazu mehr Mais und weniger Soja anzubauen. Die endgültigen Daten werden jedoch auch von Faktoren wie handelspolitischen und klimatischen Entwicklungen beeinflusst werden. Unter der Annahme durchschnittlicher Erträge dürfte die US-Ernte 2025 mit 119,0 Mio. t das Vorjahresergebnis von 118,8 Mio. t knapp übertreffen.
Verbrauch wächst mit
Da die Nachfrage nach Sojaprodukten in den Marktsegmenten für Futtermittel, Lebensmittel und in der Industrie eine Rekordverarbeitung erwarten lässt, wird für 2025/26 ein Anstieg des weltweiten Verbrauchs um 4 % auf einen Höchststand von 427 Mio. t prognostiziert. Im März wurden noch 426 Mio. t taxiert. Auch wenn der Rat für China eine gedrosselte Steigerungsrate erwartet, dürfte Asien weiterhin eine Schlüsselrolle hinsichtlich der wachsenden Nachfrage spielen. Auch in den USA dürfte der Verbrauch das fünfte Jahr in Folge zunehmen und sogar erstmals die Marke von 70 Mio. t überschreiten. Auslöser dafür ist insbesondere eine lebhafte Nachfrage seitens des US-Energiesektors nach Sojaöl.
Reserven steigen an
Die weltweiten Vorräte zum Ende der Saison 2025/26 dürften dennoch wachsen. So werden nach Angaben des Rates voraussichtlich 83 Mio. t Sojabohnen eingelagert und damit knapp 2 % mehr als im laufenden Wirtschaftsjahr.
Entgegen dem größeren Angebot dürften die Exporte 2025/26 mit 181,0 Mio. t stabil bleiben. Damit korrigierte der Rat seine Vormonatsprognose um 2,0 Mio. t nach unten. Auslöser waren dabei voraussichtlich geringe Importe seitens Chinas.
Abzuwarten bleibt, wie sich die US-Lieferungen entwickeln. Letztlich dürfte auch hier die Nachfrage seitens Chinas maßgeblich sein. Auch wenn der Anteil hier aufgrund der zunehmenden Dominanz Brasiliens zurückgegangen ist, lag er in den fünf Jahren bis einschließlich 2023/24 im Durchschnitt immer noch bei 28 %.